Straßen
Im Frühling 2012 von Dr. Luis Fuchs
Kürzlich wurden in Meran einige Straßenschilder durch neue ersetzt. Der Abgeordnete Minniti hat sofort Kritik daran geübt, nicht etwa weil die Beschilderung nicht den Normen entspräche, sondern weil die deutsche Bezeichnung vorangestellt ist. Die Schreibung der Straßennamen wird nicht immer einheitlich gehandhabt. Es fällt uns auf, dass sich die deutsche Schreibweise wesentlich von der italienischen unterscheidet. So wird die Peter-Mayr-Straße mit Bindestrichen geschrieben, die via Peter Mayr hingegen ohne.
Es gibt aber auch deutsche Bezeichnungen, die keinen Bindestrich aufweisen, so wie die Marlinger Straße oder die Reichenbachgasse.
Welche Regeln gelten nun genau für die Schreibung von Straßen, Gassen und Plätzen?
Straßennamen bestehen aus einem Bestimmungswort (Haupt…, Schießstand… usw.) und dem Grundwort (…straße, …weg usw.).
- Wir schreiben Straßennamen zusammen, wenn das Bestimmungswort aus einem Wort besteht und unverändert ist: Romstraße, Kurhauspassage, Mazziniplatz. So werden ohne Bindestrich auch die nach Dichtern benannten Petrarcastraße, Goethestraße und Schillerstraße geschrieben.
- Mit Bindestrich schreiben wir Straßennamen, wenn das Bestimmungswort aus zwei oder mehreren Namen besteht. Weil viele Straßen Merans Künstlernamen tragen, die auch ihre Vornamen enthalten, müssen wir Bindestriche setzen: W.-A.-Mozart-Straße, Leonardo-da-Vinci-Straße, W.-v.-d.-Vogelweide-Straße.
- Getrennt zu schreiben sind Straßennamen, wenn als bestimmendes Wort ein verändertes (gebeugtes) Hauptwort vorangeht. Dies trifft häufig bei Straßenbezeichnungen zu, die Ableitungen auf „-er“ von Ortsnamen und dergleichen darstellen, wie Bozner Straße, Vinschgauer Straße, Lebenberger Straße. Bezeichnungen, die mit einem gebeugten Eigenschaftswort beginnen, weisen ebenso keinen Bindestrich auf, so die Enge Gasse, die Alte Landstraße und Großer Graben.