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Tutti kaputti?

Lesezeit: 2 min

Im Herbst 2013 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 9 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Ja, ich bin endlich in dieser Hauptstadt der Welt angelangt!“, jubelte Goethe, als er am 29. Oktober 1786 in Rom eintraf. Wovon der Dichterfürst einst nur schwärmte, nämlich vom caput mundi, darüber müssen wir Staatsbürger Italiens nur den Kopf schütteln. In der capitale wird derzeit so ziemlich alles, was den beinahe bankrotten Staat noch hätte retten können, kaputt regiert. Bekanntlich beginnt der Fisch am Kopf zu stinken.

Ist dieses kaputt überhaupt ein deutsches Wort? Vom Ursprung her nicht, es stammt nämlich vom lateinischen caput, aus dem sich in der deutschen Sprache die zwei Wörter Haupt und Kopf entwickelten. Von den beiden ist Haupt das poetischere Wort: O Haupt voll Blut und Wunden zeugt davon. Im Sinne von Oberhaupt hat sich das Wort im Häuptling wie im Hauptmann eingenistet. Kommandierende Leute wie der Kapitän zur See und der Capo auf dem Bau leiten ihre Funktion ebenso vom caput ab. Dasselbe Wort ging als capot ins Französische über, womit der Schiffsbug bezeichnet wurde, und capoter hieß dann kentern. So sagten auch die Landsknechte zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges beim Kartenspiel, wenn einer keinen Stich machte, er sei gekentert, sei erledigt, also kaputt. Seitdem begleitet uns dieses kleine Wörtchen von der Wiege bis zur Bahre.

Ebenso ist das Kapital als Vermögen in Geld mitsamt dem Kapitalismus dem lateinischen capitalis und später dem italienischen capitale entlehnt. Das Kapitel als Abschnitt eines Buchs leitet sich vom capitulum ab; die gleiche Wurzel liegt dem Domkapitel als Versammlung der höchsten kirchlichen Würdenträger einer Bischofskirche zugrunde.

Das caput hat sich auch in den anderen europäischen Sprachen behauptet. Die italienische coppa ist eine Schale, ein Trinkgefäß, das ursprünglich nichts anderes als ein Schädel war. Dieselbe Form hat auch einen der begehrtesten Pokale, den Worldcup, geprägt.

Der deutsche Kopf, der Schädel als Sitz unseres Gehirns, leitet sich ebenfalls vom caput ab. Wenn wir uns kopfüber in ein Abenteuer stürzen, kopflos eine Arbeit angehen oder den Nachbarn einen Dummkopf nennen, so kann durchaus unser kaputtes caput dafür verantwortlich sein.

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Meraner Stadtanzeiger 18/2013
Fr, 20. Sep 2013

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