Wortwörtliche Ausrutscher
Im Herbst 2013 von Dr. Luis Fuchs
Die Sanierung am Turm der Meraner Christuskirche ist beendet und am Reformationstag von der Evangelischen Gemeinde gefeiert worden. „Aufgrund der schadhaften Dachkonstruktion und statistischer Probleme muss der hölzerne Turmhahn abgenommen und überholt werden“, berichtete im Frühjahr die „Tageszeitung“. Die Statistik dürfte hier keine Rolle gespielt haben, eher wohl war die Statik des Turms nicht mehr garantiert.
Für sprachliche Entgleisungen werden kritische Leser wenig Verständnis aufbringen, wir können uns an ihnen aber auch amüsieren.
Zu einer „Patagonienschau in den Gärten“ wurden die Leser der „Tageszeitung“ ins Schloss Trauttmansdorff geladen, zu einem Vortrag für Alpinisten, hätte man auf den ersten Blick vermuten mögen, aber nein, „Pelargonien“, also „Brennende Liab“ wurden in den Gärten zur Schau gestellt. „Strebergarten oder Camperplatz 14 km von Meran verkäuflich“, so stand es im Anzeigenblatt „markt“. Wohl nichts für ehrgeizige Strebertypen wurde hier angeboten, sondern ein Kleingarten am Stadtrand, wie ihn der deutsche Arzt und Pädagoge D. G. M. Schreber schon im 19. Jh. zur Förderung der Volksgesundheit konzipiert hatte. Vielfältig ist das Bildungsangebot im Schloss Goldrain: In „Heilende Bergführung“ konnte man sich einführen lassen, war dem „Dolomiten-Magazin“ zu entnehmen. Abwegig wär´s ja nicht, sich im Ortlergebirge zum Bergführen ausbilden zu lassen, jedoch der englischen Bezeichnung „Healing Touch“ entsprechend hat es sich eher um „Heilende Berührung“ gehandelt.