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Wurst ist nicht gleich Wurst

Lesezeit: 2 min

Im Herbst 2014 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 9 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Je weniger die Leute wissen, wie die Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie“, meinte einst der preußische Ministerpräsident Otto E. L. von Bismarck, einer der sich auskannte, was alles schon zu seiner Zeit nicht nur in die Gesetze gepackt wurde. Was so in die Würste hineingestopft wird, bleibt uns zu gutem Glück ein Geheimnis, sonst würden wir nach mancher Törggelepartie wohl schwerlich Schlaf finden. Hüten wir uns aber davor, das Ansehen der Wurst durch Vorurteile zu schmälern; der Dichter Jean Paul bezeichnete sie gar als „Götterspeise“, denn „nur Gott weiß, was drin ist.“

Was in der Wurst wirklich drin steckt, „das ist mir wurst“, sagt manch einer, „Hauptsache sie schmeckt mir.“ In dieser Redewendung hat die Wurst mit dem gleichnamigen Lebensmittel anscheinend nichts zu tun. Sprachkenner bringen das Wort „Wurst“ mit „wirr“ in Zusammenhang, es würde also „ungeordnet“, „durcheinander“ bedeuten. Wenn wir von einem sagen, er „wurstelt“ nur, dann meinen wir auch, dass er nicht ordentlich arbeitet und einiges durcheinanderbringt.

„Jetzt geht es um die Wurst“, heißt es, wenn besonderer Einsatz gefragt ist, um Entscheidendes zu erreichen. Die Wendung geht ursprünglich auf Wettkämpfe bei Volksfesten zurück, bei denen eine Wurst als Preis winkte. „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“: Die Redewendung kann als Trost oder auch als Resignation aufgefasst werden, wenn sich's um ein „Ende gut, alles gut“ handelt. Auf die Enden der Wurst richtete ein Gast besonderes Augenmerk, als er beim Wirt reklamierte, die Wurstzipfel seien zu eng beieinander. „Er spielt die beleidigte Leberwurst“, sagt man, wenn jemand Kritik schwer verträgt. Ursprünglich galt die Leber als Sitz der Gefühle. Wenn einen die Wut packt, sagen wir auch, „ihm läuft die Galle über.“ Die Leberwurst geht auch auf das volkstümliche Geschichtchen zurück, wonach sie vor Wut platzt, als die Blutwurst vor ihr aus dem Kessel genommen wird. Wer einem „die Wurst auf dem Brot nicht gönnt“, der lässt einem seine Missgunst deutlich spüren.

Von einigen altgedienten Volksvertretern kann man sagen, sie würden sich „nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen“, weil sie sich auf einen Verzicht ihrer „Extrawurst“ keinesfalls einlassen wollen, sie spielen sich eben auf ihre Art als beleidigte Leberwürste auf. Es könnte sich sogar zutragen, dass beim Törggelen die Bedienung nicht mehr genau im Bilde ist, wer gerade was bestellt hat und einen von dieser Sorte ganz unschuldig fragt: „Entschuldigung, sind Sie die Wurst?“

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