„...und ihr seid Zeugen!“
Im Winter 2010 von Martin Burgenmeister
Ist das eine Drohung? Oder ein Hilferuf? Nein, es ist ein Auftrag: Der auferstandene Jesus hatte sich nach Ostern seinen Jüngern gezeigt und ihnen diesen Auftrag gegeben. So ist es jedenfalls berichtet am Ende des Lukasevangeliums.
Zeugen – wofür? Kurz gesagt: für das, was mit Jesus geschehen war, für sein Leiden und seinen Tod, für seine Auferstehung und für die Verkündigung des Aufrufs zur Lebenswende. Alle Menschen sollten von der befreienden Umkehr erfahren, die es durch den Glauben an Jesus und im Licht der Gnade und Vergebung von Gott her ermöglichte, ein neues Leben zu beginnen.
„...und ihr seid Zeugen!“ Unter diesem Motto vereinen sich in diesen Tagen – konkret ab dem 18. Januar – für eine Woche an vielen Orten Christen unterschiedlicher Konfessionen zum Gebet für die Einheit der Christen.
Dies wird geschehen in dem Bewusstsein, dass es allen Christen gleichermaßen aufgetragen ist, Zeugen zu sein. Wie bereits gesagt: Zeugen für Jesus, nicht für die je eigene christliche Tradition. Das Evangelium ist nicht katholisch oder evangelisch oder orthodox. Es ist uns allen anvertraut zum Weitersagen: damit bis ans Ende der Welt bekannt werde, was dieser Jesus von Nazareth für uns Menschen bedeutet.
Und es soll das christliche Zeugnis von und für Jesus nicht durch die Unterschiedlichkeit und gar Gegensätze der christlichen Traditionen unglaubwürdig werden. Das war bereits das Anliegen der ersten Weltmissionskonferenz, die vor 100 Jahren in Edinburgh stattgefunden hat.