Hier kommt uns Gott ganz nah
Im Frühling 2018 von Martin Krautwurst
Wenn eine Mutter vor der Geburt ihres Kindes steht, dann ist die Zeit mit Freude und Hoffnung, zugleich aber auch mit Ängsten und Sorgen verbunden. Sie weiß, dass sie unter Schmerzen gebären wird. Ängste um das Kind und die Sorge um das eigene Wohl gehen mit der Geburt einher. Aber die Hoffnung und die Freude auf das neue Leben überwiegen.
Wenn neues Leben entsteht, wenn neues Leben geweckt wird, dann verabschiedet man sich von etwas Altem. Der Kreislauf in der Natur zeigt es in diesen Frühlingstagen immer deutlicher. Was tot und abgestorben schien, erwacht zu neuem Leben. Bäume, Sträucher werden grün. Blumen erblühen, der Schmetterling löst sich aus seinem Kokon, lässt die Hülle zurück und fliegt in den Himmel. Neues Leben erwacht.
Nach den Tagen der Passionszeit, die an das Leiden und die Entbehrung Jesu Christi erinnert, erwarten wir die Osterzeit, die Freude über die Auferstehung Jesu Christi. Mit der Geburt eines Kindes, mit dem Frühlingserwachen in der Natur und dem Wandel der kriechenden Raupe zum fliegenden Schmetterling sind uns wunderschöne Bilder vor Augen gestellt, die uns den Sieg des Lebens zeigen. In ihrer Farbenpracht und in ihrer Lebendigkeit blüht das Leben wieder auf. Uns Menschen bleibt es im Glauben vorbehalten, in diesen Bildern auch das ewige Leben zu sehen.
„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“, sagt Jesus zum ungläubigen Thomas, als er dem Auferstandenen sehen und berühren will, um an dessen Auferstehung zu glauben. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht sehen und anfassen können, und es gibt sie doch. Zum Beispiel die Liebe!