Meran – eine christliche Stadt!?
Im Frühling 2018 von Josef Stampfl
Wer nach Meran kommt, dem fällt sofort der mächtige Turm der Stadtpfarrkirche zum hl. Nikolaus auf. Die Italiener sprechen sogar vom „duomo“.
Der hl. Nikolaus stammt aus Myra in Kleinasien und nicht aus Europa. Meran wählte als ihren Stadtpatron einen aus der Ferne. Alle Weltreligionen sind in Asien entstanden und keine in Europa. Dieser Stadtpatron zeigt uns bis heute das Wesentliche des Christ-Seins auf: Nächstenliebe in Wort und Tat aufgrund der Gottesliebe.
Macht man einen Rundgang durch die Stadt Meran oder schaut man vom Tappeinerweg auf sie, dann sieht man mehrere Kirchtürme. Alle vier großen christlichen Gemeinschaften sind vertreten: katholisch, evangelisch, orthodox und früher auch anglikanisch. Heute ist nur mehr eine Erinnerungstafel bei der Urania Meran angebracht.
Schaut man sich weiter um, findet man eine Synagoge, evangelikale und muslimische Gebetsräume sowie Männer- und Frauenklostergemeinschaften.
Meran ist also durch den Stadtpatron und selbstverständlich durch die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklung eine weltoffene und vom Konzept her tolerante, christlich geprägte Stadt.