Mit welchem Proviant gehen wir durchs neue Jahr?
Im Winter 2016 von Pater Benedikt Laib
Jahresbeginn eine große Portion guter Wünsche mit auf den Weg und davon reicht der Vorrat noch einige Zeit. Schlimm wäre es, wenn wir alles treiben lassen würden. Man muss dem modernen Menschen vorhalten, dass er oft nicht mehr agiert, sondern nur reagiert. So werden viele von außen gesteuert. Fremdbestimmung und Abhängigkeiten vieler Art gefährden die Freiheit. Es bedarf heute mehr der Nachdenklichkeit, um der Oberflächlichkeit entgegenzuwirken. Texte von Dichtern können uns gute Ratgeber sein. So habe ich ein Gedicht gefunden, das mir viel gibt, weil unsere Sinne einbezogen sind:
Eine Verheißung in den Ohren einen Stern vor Augen, meine Gaben in den Händen mache ich mich auf den Weg, und ich weiß nicht, wo ich ankommen werde.
(Andrea Schwarz)
Sicher weiß keiner, wo und wie er am nächsten Jahresende ankommt. Der frühere deutsche Bundespräsident Johannes Rau hat gesagt: „Wir Christen sind nicht unbedingt besser, aber wir haben es besser.“ Er meint, das sei so, weil wir Gott auf unserer Seite wissen, vertrauend auf Jesu Wort: „Fürchtet euch nicht, denn ich habe die Welt überwunden“. Als Glaubende sind wir nicht auf uns selbst verwiesen, wir bauen auf Gott. Worte zum Nachdenken
- Da sind einmal die Ohren: Durch sie kommt die Welt zu uns herein, wir haben teil am äußeren Geschehen. Wir können nicht in andere hineinschauen, aber wenn jemand Vertrauen zu uns hat, sagt er uns, wie ihm zumute ist. Genau das gilt auch für Gott. Durch Gottes Wort, gesprochen durch die Propheten und seinen Sohn, ist uns die Liebe und Güte Gottes gewiss. Darum kann er nur das Beste für uns wollen. Gott als Vater teilt mit uns sein Leben, das ist die Kraftquelle für jeden Glaubenden.
- Der menschgewordene Gottessohn ist der Stern, der unserem Weg vorangeht. Er ist das demütige und liebende Zeichen Gottes, auf das wir auf Gott zählen können. Er kennt den Weg und er ruft uns auf, ihm zu folgen. Er ist der sichere Weg zu Gott.
- Gaben in den Händen. Wer weiß, was er Gott verdankt, der kann sein Herz nicht verschließen vor Armen. „Wer seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott.“(1Joh 3,10)
- Wir machen uns auf den Weg. Besitz macht einsam und sesshaft. Für Christen ist es undenkbar, auf dem Besitz sitzen zu bleiben. So machen wir uns auf den Weg in der Kraft der Hoffnung auf Gottes Verheißung, und diese ist das ewige Leben. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, wie viele so sagen, sie bleibt, bis sie sich erfüllt in Gott. Auf ihn ist Verlass.