Revision ist angesagt
Im Winter 2010 von Albert Schönthaler
Wer ein Auto besitzt, wird von Zeit zu Zeit eingeladen, das Auto zu einer Revision in die Garage zu bringen. Unter einem zweifachen Aspekt wird in der Garage das Auto behandelt:
Da wird das Auto untersucht, ob etwas fehlt. Vielleicht fehlt Öl oder Wasser; vielleicht ist eine Schraube etwas locker oder die Bremsbacken sind abgenützt. Mängel, die am Auto festgestellt werden, werden behoben. Der zweite Aspekt hat eine positive Absicht: Das Auto wird mit allem ausgestattet, damit es gut bzw. besser funktioniert.
Wir stehen in der Fastenzeit. Wir werden eingeladen zu fasten. Wir kennen die Fastengebote: An den Freitagen in der Fastenzeit kein Fleisch essen und am Aschermittwoch und Karfreitag Abbruchfasten üben, das heißt nur einmal am Tag genug essen.
Ist dies das Fasten, das gemeint ist? Ist das für uns heute ein richtiges Fasten, ein Fasten, das dem Sinn der Fastenzeit gerecht wird?
Wenn wir in diesen Wochen vor Ostern zum Fasten eingeladen werden, dann geht es um nicht weniger und um nicht mehr als um die Revision unseres Lebens. Was bei der Revision des Autos in der Garage geschieht, das sollen wir in der Fastenzeit mit unserem Leben machen.
Bei dieser Revision des Lebens geht es zuerst um die Frage: Was läuft schief in meinem Leben? Was fehlt in meinem Leben? Es geht dann um die positive Frage: Was sollte ich tun, was nützt der Entfaltung meines Lebens?
Weil menschliches Leben vor allem Beziehung ist, geht es um die Fragen: Was fehlt in meinen Beziehungen? Wie können diese Beziehungen vertieft werden?