Tag der Frau
(Blumen reichen nicht ...)
Im Winter 2013 von Martina Niederkofler
Der Weltfrauentag geht auf den 8. März 1908 zurück. Damals traten die Arbeiterinnen der Textilfabrik „Cotton“ in New York in Streik, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu fordern. Die Fabrikbesitzer und Aufseher schlossen die Frauen in die Fabrik ein, um den Kontakt und die Solidarisierung mit anderen Belegschaften zu verhindern. Als plötzlich ein Feuer ausbrach, starben 129 Arbeiterinnen in den Flammen.
Der Internationale Frauentag blickt auf eine lange Tradition zurück. Er entstand im Kampf um Gleichberechtigung und Wahlrecht für Frauen. Initiiert durch Clara Zetkin (1857-1933) fand der erste Internationale Frauentag am 19. März 1911 statt. Millionen von Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA beteiligten sich.
Der Frauentag ist inzwischen fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Frauengruppen, Gewerkschaften, Gleichstellungsbeauftragte und Frauen aus Parteien und Verbänden organisieren am 8. März (im Gedenken an die Arbeiterinnen der Textilfabrik) im ganzen Land Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag. So unterschiedlich wie die Veranstalterinnen sind auch die jeweiligen Themen: Chancengleichheit im Arbeitsleben, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Verbesserung der Situation von Emigrantinnen und anderen Minderheiten, Kampf gegen Gewalt an Frauen, Zwangsprostitution und Frauenhandel.
Daher nutzen Frauen aller Länder den 8. März weiterhin, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Sie fordern eine Gesellschaft, in der alle Menschen wirklich gleichberechtigt sind. Dazu ist auch unser Engagement gefragt.
Wir müssen zugeben, den meisten Frauen im westlichen Kulturkreis geht es heute unbestritten besser und darüber lasst uns dankbar sein. Natürlich hat auch unsere moderne Leistungsgesellschaft ihre Schattenseiten und das in einer Vielzahl von Rollen, in die Frauen hineingepresst werden, oder die sie sich selbst auferlegen: Hausfrau, (alleinerziehende) Mutter, Kameradin und dazu noch der Beruf in Teil- oder Vollzeit mit dem Ziel, allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Da tut es jeder Frau gut, wenn sie an einem Tag im Jahr (hoffentlich an mehreren Tagen und wünschenswert an 365/366 Tagen) Anerkennung und so etwas wie Dankbarkeit erfährt. So ist es auch üblich, an diesem Tag den Frauen Mimosen (warum nicht eine Rose?) zu schenken. Das ist ein schöner Brauch.