Träume haben - unsterblich sein - Ostern!
Im Frühling 2012 von Albert Schönthaler
Vom Palmsonntag bis Ostersonntag feiern Christen die Karwoche - die Leidenswoche Jesu: Am Palmsonntag den Einzug Jesu in Jerusalem, am Gründonnerstag das Letzte Abendmahl, am Karfreitag den Tod Jesu am Kreuz und am Ostersonntag die Auferstehung Jesu. Mit der Feier von Tod und Auferstehung Jesu feiern wir das Fundament und die Mitte des christlichen Glaubens.
Der Tod Jesu am Kreuz ist ein Ereignis, das sich vor 2.000 Jahren in Jerusalem ereignet hat. Es ist ein geschichtliches Ereignis. Davon schreiben und berichten die Schriftsteller der damaligen Zeit. Davon schreiben besonders die Verfasser der vier Evangelien, die dem Bericht vom Kreuzweg und vom Sterben Jesu am Kreuz viel Platz einräumen. Wie wir andere geschichtliche Berichte annehmen, so müssten wir - ob gläubig oder ungläubig - auch den Tod Jesu am Kreuz als geschichtliches Ereignis annehmen.
Anders verhält es sich mit der Botschaft von der Auferstehung Jesu. Niemand hat die Auferstehung Jesu beobachtet. Niemand war unmittelbar Zeuge davon, wie sich die Auferstehung abgespielt hat. Die Bibel berichtet aber, dass die Apostel zum Glauben an die Auferstehung gelangt sind und diese Botschaft wurde von der Kirche von den Anfängen an bis heute verkündet. So können wir nicht sagen: Ich weiß, dass Jesus auferstanden ist. Wir können nur glaubend bekennen: Ich glaube an die Auferstehung.
Neben anderen Beweggründen, die es vernünftig erscheinen lassen, an die Auferstehung Jesu zu glauben, sei darauf hingewiesen, was der Schriftsteller Lothar Zanetti in folgendem Text sagt:
Ich höre , dass man damit leben kann:
mit Schlaf und Arbeit, Spaß und gutem Essen.
Habt ihr dabei nicht einiges vergessen?
Und überhaupt, was soll das heißen: man?
Und das soll wirklich alles sein,
wofür wir leben, das soll uns genügen:
der Tisch gedeckt, gelegentlich Vergnügen
und Händchen halten und ein Lottoschein?
Man lebt, und mehr fällt euch nicht ein,
als Geld verdienen und ein Auto fahren
und Steuern zahlen und für’n Urlaub sparen
und abends Fernseh’ n oder Sportverein?
Es ist nicht viel, was man so Leben nennt:
Erst Kinderspiel, dann selber Kinder kriegen,
dann einmal jährlich in der Sonne liegen
und Rentenanspruch und ein Testament.
Und das soll alles dann gewesen sein
für uns, und sonst soll es nichts geben?
In mir ist Sehnsucht, mehr möchte ich erleben
und Träume haben und unsterblich sein!