„Trau dich zu glauben“
Im Frühling 2012 von Martin Burgenmeister
Unter diesem Motto stand am Weißen Sonntag die Erstkommunion meiner Nichte. „Trau dich zu glauben“, das sollte eine Einladung an die Erstkommunikanten sein, den Glauben für sich anzunehmen, für den ihre Eltern sich entschieden haben, als sie ihr Kind haben taufen lassen.
Das Evangelium vom 1. Sonntag nach Ostern stellt uns den sogenannten „ungläubigen Thomas“ vor Augen, der am Ende ja durchaus ein Vorbild des Glaubens geworden ist. Ja, zuerst konnte er nicht glauben, was so unglaublich ist: dass der zweifelsfrei am Kreuz gestorbene Jesus wieder leben sollte. Er wollte es mit eigenen Augen sehen, wollte es sogar be-greifen, indem er den Finger in die Wundmale Jesu legte.
Am Ende brauchte er dies nicht einmal mehr zu tun. Als ihm der Auferstandene begegnete, formulierte er spontan das Grundbekenntnis eines jeden Christen – zu Jesus sprechend: „Mein Herr und mein Gott!“
Jesus selbst hat dem Thomas „auf die Sprünge“ geholfen. Unsereiner – ob Erstkommunionkind oder Erwachsener – soll ebenfalls den Sprung wagen, sich diesem Jesus als seinem Herrn und Gott anzuvertrauen, eben zu glauben. Das Motto „Trau dich zu glauben“ deutet an, dass es dazu etwas Mut braucht: den Mut loszulassen von den Absicherungen der Überprüfbarkeit mit den eigenen Sinnen, den Augen und dem Tastsinn.