Weltkirche heute
Im Herbst 2018 von Robert Prenner
Am Sonntag, dem 21.Oktober, feiern wir den Weltmissionssonntag oder den Tag der Weltkirche. Seit 50 Jahren hat sich das Gesicht der katholischen Kirche stark verändert. Um 1960 zählte sie weltweit 577 Millionen getaufte Mitglieder. Die Zahl der Katholiken hat sich bis 2010 mehr als verdoppelt, auf 1.196 Millionen. In Europa und Nordamerika sank die Zahl der Katholiken in diesem Zeitraum auf nicht einmal mehr als ein Drittel aller Gläubigen. Während der Katholizismus weltweit wächst, muss man in den Ländern Europas einen massiven Rückgang der Zugehörigkeit zur Kirche feststellen. Die früheren ,,Missionsländer“ haben ihre Abhängigkeit von Europa überwunden.
Aber auch die Kirche des Südens verändert heute ihr Gesicht: Trotz der Zunahme an Gläubigen darf nicht übersehen werden, dass die katholische Kirche in Lateinamerika und Afrika durch die Tätigkeit der evangelikalen Bewegungen und der Pfingstkirchen massiv an Mitgliedern verliert. Wie aber geht Papst Franziskus mit dieser Situation um? Er strebtein gemeinsames Suchen und einen ehrlichen Dialog mit allen Menschen guten Willens an, mit allen Konfessionen und Religionen. Es geht dabei um die Zusammenarbeit bei der Lösung der drängendsten Probleme unserer Zeit, wie des Klimawandels, der Bewahrung des Friedens und der Überwindung des wachsenden Unterschieds zwischen Armen und Reichen. Die Botschaft des Evangeliums soll auf neue Weise den ökumenischen und interreligiösen Dialog beleben.