Ein Lächeln kann mehr als tausend Worte sagen
Im Herbst 2023 von Dr. Luis Fuchs
„Tu etwas Freundliches. Hilf einer Person zu lächeln“, lautet das Motto am Welttag des Lächelns. Der Tag wird jedes Jahr am ersten Freitag im Oktober, heuer also am 6., gefeiert. Der Werbegrafiker Harvey Ball hat 1999 diesen „World Smile Day“ ins Leben gerufen. Er war der Überzeugung, dass wir alle einen Tag im Jahr dem Lächeln und freundlichen Taten auf der ganzen Welt widmen sollten. Dieser Idee lag der „Smiley“ des Werbegrafikers zugrunde, der ein Emoticon mit lächelndem Gesichtsausdruck im gelben Kreis als Motiv einer Anstecknadel bereits 1963 entworfen hatte.
Der positiven Wirkungen des Lächelns müssen wir uns erst einmal bewusst werden. Etwa siebzehn Gesichtsmuskeln sind nötig, um unserem Antlitz ein liebenswürdiges Strahlen zu verleihen. Angeblich wirkt Lächeln besser als Botox. An der Max-Planck-Gesellschaft hat man herausgefunden, dass lächelnde Menschen fast immer jünger geschätzt werden; lächelnde Gesichter wirken nämlich attraktiver und somit jünger. Lächeln fördert erwiesenermaßen auch die Karriere. Psychologen haben sich mit dem Effekt des Humors am Arbeitsplatz beschäftigt und festgestellt: Lustige Menschen, die ab und zu einen Witz erzählen oder Optimismus bei der Arbeit verbreiten, werden öfters empfohlen als andere.
Lachen und Lächeln ist die ursprünglichste Ausdrucksform des Menschen, bestätigt die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Charmaine Liebertz: „Wenn wir Kleinkinder betrachten, kann prinzipiell jeder Mensch von Anfang an lachen, um eine Bindung mit der Umwelt herzustellen.“ Lachen ist ein wesentliches soziales Bindemittel. In einer Familie ist es wichtig, dass man gemeinsam witzelt, lacht und blödelt, damit die Kinder auch diese Seite erfahren. „Wir haben im Leben zwei Koffer zu tragen. Den des Ernstes und den des Humors. Hierzulande ist oft der Ernstkoffer viel schwerer“, beobachtet die Wissenschaftlerin. Fragen wir uns selbst einmal, wann wir das letzte Mal gelächelt haben. Uns Erwachsenen fällt es vermutlich gar nicht so leicht. Kinder lächeln durchschnittlich 400 Mal am Tag, Frauen nur 62 und Männer gar nur acht Mal. Wir sollten uns wohl wieder ein Beispiel an den Kleinen nehmen!
Bei der pädagogischen Großtagung zum Schulbeginn ermutigte der Humortrainer Felix Gaudo die Lehrpersonen Südtirols, mehr Humor in den Schulalltag einfließen zu lassen. Humor sei die Grundlage für Lernfreude und Begeisterung, auch ein natürliches Mittel gegen Stress. „Humor ist sozialer Klebstoff“, versicherte der Pädagoge.