Die absolute Galgenfrist für Weihnachtsdeko und Glitzer-Blinker-Accessoires in meiner Wohnung ist der Abend des 6. Jänner. Sosehr ich mich vor Weihnachten und vom Fest bis zum eben genannten Datum über alles freuen kann, was leuchtet und meine Wohnung temporär in ein Farb- und Lichtermeer verwandelt, sosehr hasse ich all das Zeug nachher. Ich kann es beinahe nicht mehr ertragen, wenn nach der Weihnachtszeit noch irgendwo etwas Tannenähnliches rumsteht und bewundert werden will, egal ob in Kranz- oder Baumform, ich mag keine...

Es naht die Zeit, in der man grundsätzlich immer falsch gekleidet ist. Diese Übergangsphasen zwischen Winter und Frühling und Sommer und Herbst sind modetechnisch mehr als herausfordernd. Die morgendlichen Temperaturen kratzen noch am Gefrierpunkt, während die Tageshöchstwerte um die Mittagszeit schon bei 20 Grad liegen können. Am Nachmittag hat man das Gefühl, der Frühling kommt, am Abend weiß man, dass dem noch nicht so ist. Man schwitzt oder friert, man ist niedergeschlagen von der plötzlichen Wärme...

Samstag, 30. Jänner Tanner hatte seinen Mantel noch an, als Reisinger mit einem Kaffee herein kam. „Du bist spät dran.“ Tanner nickte. „Aber erzähl' es nicht weiter. Gibt's was Neues von dem Einbrecher?“ „Das Krankenhaus hat vorhin angerufen. Er liegt noch im Koma.“ Kurz darauf erschien Gernot Angerer mit seinem Anwalt auf dem Kommissariat. Dr. Erich Haller, ein Mann um die 60, kam gleich zur Sache. „Das ist kein leichter Gang für meinen Mandanten. Aber nach Abwägung der Dinge...

Freitag, 29. Jänner Terranostra war dafür, Palm zur Fahndung auszuschreiben. Tanner war dagegen. „Es liegt nichts gegen ihn vor. Seinen Hotelaufenthalt abzubrechen, ist nicht strafbar.“ „Stell dich nicht dumm“, sagte Terranostra. „Palm ist ein wichtiger Zeuge.“ Tanner wiegelte ab. „Ich hab' Reisinger gesagt, er soll Kontakt mit den Schweizer Kollegen aufnehmen. Vielleicht hat der Mann Heimweh gehabt und ist längst wieder in Basel.“ Doch Tanner sollte sich irren. Sie waren auf dem...

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Mittwoch, 27. Jänner Der letzte Tag ihres Lebens begann mit einem Lächeln. Nach mehreren schlaflosen Nächten stand für Nicole Angerer fest, was zu tun war. Sie würde sich von Gernot Angerer scheiden lassen, das Sorgerecht für die Kinder beantragen und ihren Geliebten zum Teufel jagen. Ein Gefühl der Erleichterung überkam sie. Als hätte sie den Schlüssel zu der Tür gefunden, hinter der das Leben weitergeht. Die gebürtige Französin lebte seit 12 Jahren in Meran. Sie war mit einem...