Das Wintersechseck
Im Herbst 2015 von Dr. Franz Summerer
ist inzwischen wieder vollständig, alle Jahre wieder. Denn die sogenannten Fixsterne der fernen Galaxien erscheinen von der Erde aus gesehen unverrückbar, eben fix. Was aber nicht ganz stimmt. Denn durch die Schlingerbewegung der Erdachse, die sogenannte Präzession, verschieben sich die Sterne im Laufe von 72 Jahren um einen Grad, was in einem Menschenleben kaum auffällt. Anders unsere Planeten, die Wandelsterne. Sie wandern unaufhaltsam um die Sonne.
Nun zur Beobachtung (mit freiem Auge). Im Osten erheben sich die markanten Sternbilder Fuhrmann, mit dem weißlichen Hauptstern Capella, und Stier, mit dem rötlichen Hauptstern Aldebaran. Der Stier fällt auch auf, weil er die beiden bekanntesten Sternhaufen beherbergt: die wie ein V geformten Hyaden und das Siebengestirn der Plejaden. Diese steigen im Laufe des Abends immer höher und machen Platz für die nachrückenden Wintersternbilder.
Unter dem Fuhrmann mit dem hellen Hauptstern Capella erscheint das Sternbild Zwillinge mit den hellen Sternen Castor und Pollux. An jedem der beiden hängt noch jeweils eine Sternenkette mit schwachen Sternen, die in Richtung Orion zeigen, dem bekanntesten Wintersternbild schlechthin, mit seinem markanten Sternen-H, dem hellen rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem bläulich-weißen Kniestern Rigel. Der ‚Himmelsjäger‘ ist mit seinen beiden Hunden, den Sternbildern Großer Hund und Kleiner Hund unterwegs. Am Halsband des Großen Hundes funkelt Sirius ‚der Glänzende‘ als absolut hellster Fixstern, nur 9 Lichtjahre entfernt. Der helle Stern des Kleinen Hundes heißt Procyon, wörtlich 'vor dem Hund' (aufgehend).
Alle diese Gestalten erzählen mythologische Geschichten, wie sie der Mensch der archaischen Zeit auf der Suche nach dem Höheren dem Nachthimmel zugeschrieben hat.