Mobilität über alles
Im Herbst 2011 von Dr. Luis Fuchs
In vierzig Südtiroler Gemeinden läuft gerade die Europäische Mobilitätswoche. Sie wird mit einem autofreien Tag abgeschlossen.
Verkehr wird durch Mobilität ersetzt. Mobil muss man sein, sonst ist und wird man überholt. Unsere Bezirksgemeinschaft macht es uns vor: Sie hat das Projekt mit der exotischen Bezeichnung NaMoBu gestartet. Was soll das nun wieder heißen? Es ist ganz einfach ein Kurzwort aus der Aküsprache, d. h. aus der Abkürzungssprache, es steht für Nachhaltige Mobilität im Burggrafenamt. Dieser übergemeindliche Mobilitätsplan wird von Fachleuten erstellt, die für das Mobilitätsmanagement zuständig sind. Demnach wird auch der Bahnhof zu einem großen Mobilitätszentrum aufgewertet.
Die Gäste können auch schon mit der äußerst günstigen Mobilcard Südtirol unser Land mit Bus, Bahn und einigen öffentlichen Aufstiegsanlagen erkunden. Mit der Bikemobil Card werden die Radfahrer dazu angehalten, Bahn und Rad kombiniert zu nutzen. Dass unser Land sich durch solch extreme Mobilität auszeichnet, verdanken wir Herrn Thomas Widmann, der nicht mehr nur als Landesrat für Verkehr und Transportwesen fungiert; um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden, ist er nunmehr zum Landesrat für Mobilität aufgestiegen.
Allerdings was nützt all die Mobilität, wenn für das Land Südtirol die viel beschworene Erreichbarkeit nicht gewährleistet ist? Der Flughafen muss unbedingt ausgebaut werden, verlangen vehement die Touristiker, da Südtirol sonst nicht mehr als Ganzjahresdestination infrage komme. „Wir wollen innerhalb der nächsten zehn Jahre zur begehrtesten Destination Europas werden“, definierte Christof Engl das Zielvorhaben der SMG bei der Sommerpressekonferenz. Nicht ihr Reiseziel oder Urlaubsziel sollen die Gäste erreichen, eine Destination scheint viel attraktiver zu sein. Die angepeilte Örtlichkeit wird nunmehr als Location bezeichnet.