Die Spinnenblume
Cleome hassleriana Chodat (Syn.: Cleome spinosa)
Im Herbst 2018 von Dr. Wilhelm Mair
Die exotische Spinnenblume oder Spinnenpflanze ziert vom frühen Sommer bis zum Herbst vollsonnige Standorte in öffentlichen Grünflächen und immer mehr auch in privaten Gärten. Die Zierpflanze gehört zur Familie der Spinnenpflanzengewächse (Cleomaceae) und ist im tropischen Südamerika beheimatet. Der Gattungsname Cleome könnte sich vom griechischen kleinós (kleós) ableiten und sich auf die herrlichen Blüten beziehen. Die Artbenennung ehrt den Schweizer Arzt, Naturforscher und Botaniker Emil Hassler (1864-1937), der sich durch Studien zur Flora Paraguays einen Namen gemacht hat.
Die einjährig gezogene, krautige Pflanze wird etwa 60-100 cm hoch. Sie wächst vom Boden weg mehrtriebig und verzweigt sich. Der vierkantige Stängel trägt lang gestielte Blätter, die aus 3-7 zugespitzten Einzelblättchen handförmig zusammengesetzt sind. Stängel und Blätter tragen Drüsenhärchen, die einen angenehmen Duft verbreiten und sich bei Berührung klebrig anfühlen. Beim Blattansatz sitzt ein kleiner Dorn (spinosa). Die lang gestielten, filigranen Blüten stehen endständig in traubigen Blütenständen, die ständig nach oben weiterwachsen. Die auffallend seitlich herausragenden, leicht geknickten Staubfäden mit den verhältnismäßig großen Pollensäcken erinnern an Spinnenbeine und geben der Pflanze den deutschen Namen. Die Blütenfarbe reicht sortenabhängig von violett, rot und rosa bis weiß. Nach dem Verblühen bleiben die mit einem langen Griffel ausgestatteten, lang gestielten Samenschoten an der Pflanze und geben ihr nochmals einen besonderen Reiz.
Vorkommen: fast in allen Parkanlagen und an Promenaden in Pflanzbeeten zu finden, in privaten Gärten, auch als Kübelpflanze.