Der Sterngucker
Im Herbst 2009 von Dr. Franz Summerer
Für die astronomisch-astrologisch Interessierten wollen wir hier eine beschauliche Ecke einrichten, in der üblicherweise die sogenannten Horoskope oder der Mondkalender die Ratsuchenden beglücken.
Wir wollen diesbezüglich der Leserschaft aber etwas mehr bieten als die allseits bekannten Haus- und Gartenpflegeregeln oder als die vagen Sternzeichen-Plattitüden mancher Zeitschriften. Anstatt noch schnell die flotten Sprüche zu Widder & Co. durchzuhecheln, wollen wir einmal damit anfangen, direkt in die Sterne zu schauen.
Wie das gehen soll - noch dazu ohne Fernrohr? Novas und andere astronomische Highlights wird man dabei allerdings nicht erblicken, und selbst die Ringe des Saturn nicht. Wohl aber einige schlichte Sternbilder, angefangen vom Großen Bären mit seinem allseits bekannten Wagen, den der schöne helle Bärenhüter bewacht; gefolgt vom weniger bekannten Sommerdreieck, bestehend aus den in der Milchstraße gut sichtbaren Fixsternen Atair, Deneb und Wega ziemlich direkt über uns; bis zum unauffälligeren aber beeindruckenden Sternbild Skorpion, dessen Stachel über dem Eingang des Ultentales funkelt (in Meran nur in höherer Lage sichtbar).
Nicht zu übersehen ist zurzeit der Planet Jupiter, wenn er gegen Mitternacht über dem Sulfen (südlich von Hafling) aufsteigt und dann, bei klarer Sicht, majestätisch strahlend den Nachthimmel beherrscht. Auf ihren großen Wohltäter können die Schützen mit Recht stolz sein, wenngleich er manche außer Rand und Band geleitet.
Bei solch vormitternächtlichen Betrachtungen bedarf es eines dunklen Örtchens und eines Mindestmaßes an Unterscheidungsvermögen, um „die Sterne“ nicht mit blinkenden Flugzeugen, Bergfeuern, Hüttenscheinwerfern und transitierenden UFOs zu verwechseln.
Nur: Es schaut heutzutage kaum jemand in den Nachthimmel, besonders nicht aus einer hell erleuchteten Stadt. Da wird lieber gefeiert, „unterm Sternenhimmel“. Je heller die Lichter der zahlreichen Events, umso dunkler und unbekannter ruht das Himmelszelt - im landläufigen, nicht wissenschaftlichen Sinne. Mittlerweile nehmen uns die Satelliten-Navigationsgeräte die Orientierungsarbeit selbst bei Tage ab, infolgedessen manche Zeitgenossen die vier natürlichen Himmelsrichtungen zu orten nicht mehr imstande sind. Dem kann entgegengewirkt werden mit dem Ruf: Zurück zur Natur!
Nun zu den Sternzeichen oder besser Tierkreiszeichen (welche die Sternbilder menschlich machen):