Editorial 14/2018
Im Sommer 2018 von Eva Pföstl
Unser Zeitalter ist gekennzeichnet von einem Überfluss an Daten, Zahlen und Statistiken. Es wird immer schwieriger, herauszufiltern, was davon wahr ist und unsere Aufmerksamkeit verdient. Wir haben dafür aber keinen objektiven Maßstab. Also folgen wir anderen, denen wir entweder vertrauen und an deren Überzeugungen wir uns orientieren – normalerweise Gleichgesinnten. Dadurch werden wir anfällig für Manipulation, und Populisten nutzen dies weltweit schamlos aus. An die Stelle von Fakten treten tendenziöse Berichte oder alternative Fakten, die zunehmend als Grundlage für die öffentliche Debatte, die Meinungsbildung und sogar für die Gesetzgebung dienen. Wir müssen lernen, mit Daten umzugehen, denn fundierte Entscheidungen sind nur auf der Basis qualitativ hochwertiger Statistiken möglich. Stellen Sie sich vor, Sie müssten ein Unternehmen ohne Zahlen zu Umsatz, Aufwand, Ertrag usw. leiten. Ein Absturz wäre vorprogrammiert. Ganz ähnlich erginge es den Entscheidungsträgern in Politik und Gesellschaft, bei Verbänden und Interessengruppen, in Wissenschaft und Wirtschaft, wenn sie sich nicht auf verlässliche statistische Informationen stützen könnten. Statistiken sind ein wesentlicher Orientierungspunkt in einer Welt, die immer komplexer wird. Sie legen die Basis für faktenbasierte Entscheidungen. Statistik zählt, Statistik macht aus Vermutungen Wissen, gibt die Basis für Planung und Steuerung.
In unserer Titelgeschichte geht es auch um Zahlen und Statistiken, welche uns das Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer – WIFO – zur Verfügung gestellt hat. Wir haben mit Georg Lun, dem Direktor des WIFO, über die wirtschaftliche Situation in Südtirol im Allgemeinen und in Meran im Besonderen gesprochen.
Gute Lektüre!