Über den Geologensteig zur Schlernbödelehütte
Im Sommer 2015 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 530 m
- Gehzeit: 4:00 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Spätherbst
Anfahrt: Von Blumau nördlich von Bozen nach Seis, dort rechts ab und hinauf bis zum Hotel Bad Ratzes, unterhalb des Hotels Parkmöglichkeit; auch mit Shuttlebus ab Talstation der Umlaufbahn in Seis.
Wegverlauf: Von Bad Ratzes (1.212 m) wandern wir auf dem Weg Nr. 1 durch Wald zuerst leicht und dann stärker ansteigend hinein bis zur Wegteilung. Wir folgen dem Weg Nr. 1 A nach links, überqueren den Frötschbach und steigen auf schmalem Steig und einigen Holztreppen, vorbei an Wasserfällen und Felsabbrüchen, hinauf zur Proßliner Schwaige (1.740 m, Einkehrmöglichkeit; ab Bad Ratzes gut 1 ½ Stunden). Nun wandern wir auf Steig Nr. 1 A hinein zum Frötschbach, jenseits hinauf zum Weg Nr. 1 und auf diesem rechts, in nahezu ebener Querung der bewaldeten Steilhänge, zur Schlernbödelehütte (1.726 m, Einkehrmöglichkeit; ab Proßliner Schwaige 1 Stunde). Von der Schutzhütte steigen wir auf gutem Fußweg (Nr. 1) durch die steilen Waldhänge des Frötschbachgrabens hinunter zum Ausgangspunkt (ab Schlernbödelehütte knapp 1 ½ Stunden).
Orientierung und Schwierigkeit: Alle Wege sind gut beschildert und markiert. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind auf den eher steilen Wegen unbedingt erforderlich. Nach einem Gewitter oder längerem Regen ist auf den Wegen besondere Achtsamkeit erforderlich. Die mittelschwere Wanderung ist für Familien nicht geeignet.
Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst; auch im Sommer angenehm, weil weite Strecken der Wanderung durch Wald verlaufen.
Besonderheiten: Das Bad Ratzes wurde in den Jahren 1723/24 vom jungen Arzt und Bader Anton Schedler erbaut und erfolgreich geführt. Während des ersten Weltkrieges musste der Badebetrieb geschlossen und 1938 eingestellt werden. Heute wird das Haus als Hotelbetrieb (keine Einkehr möglich) geführt.
Bei dieser Wanderung begeben wir uns auf eine Zeitreise. Im Naturpark Schlern-Rosengarten sind Ereignisse aus 270 Mio. Jahren Erdgeschichte aufgezeichnet. Die unterschiedlichen Gesteinsschichten, die man in der Schlucht besonders eindrucksvoll beobachten kann, geben Auskunft und erzählen von einer Dynamik, die wir kaum mit den Bergen verbinden. Die tiefe Furche, die der Bach unter dem Schlern gegraben hat, legt den schichtenweisen Aufbau der Dolomiten frei. Anhand von 10 Stationen entlang des Geologensteiges wird die Entstehung dieses Gebietes von Anfang an bis heute ausführlich und leicht verständlich aufgezeigt.
Nach dem Aufstieg durch den schattigen Wald und vorbei an mehreren Wasserfällen treten wir bei der Proßliner Schwaige in die helle Weite der Seiser Alm. Beeindruckend ist auch der unmittelbare Blick zur Santnerspitze.
Die Schlernbödelehütte liegt auf einer aussichtsreichen Waldlichtung an der Nordostflanke des Schlern. Hier steht auch eine den verunglückten Wanderern und Bergsteigern gewidmete Kapelle.