Vorsicht, Fahrraddiebe in der Stadt!
Im Sommer 2011 von Gudrun Esser
Die Sonne scheint, ab aufs Radl und dann ins Lido. Für manche Kinder war das in den letzten Tagen ein kostspieliger Zeitvertreib. Denn nach dem Schwimmbadbesuch war das Radl weg. Inspektorin Annamaria Malleier vom Meraner Fundamt warnt: Auch wenn es nur wenige Minuten sind, das Rad muss abgeschlossen und angehängt werden, sonst ist es weg!
Und da spricht die Verantwortliche des Fundamtes im Meraner Bauhof aus eigener Erfahrung, denn ihr wurden in 20 Jahren - trotz angemessener Vorsicht - fünf Fahrräder gestohlen. Im Depot des Meraner Bauhofes befanden sich letztes Jahr 100 herrenlose Fahrräder. Heuer sind es nach nur einem halben Jahr genauso viele. Denn nicht jedes gestohlene Rad verschwindet auch aus Meran. Oft „leihen“ sich die Diebe das Gefährt für einige Tage und dann landet es zum Teil demoliert, teils in gutem Zustand am anderen Ende der Stadt. Deshalb rät Annamaria Malleier:
„Wenn ein Rad gestohlen wurde, sollte man nicht nur Anzeige erstatten, sondern auch regelmäßig die Webseite des Fundamtes besuchen!“
Unter www.fundinfo.it kann man kontrollieren, ob vermisste Gegenstände gefunden wurden und einen Fund melden. Auf jeden Fall sollte ein Diebstahl angezeigt werden, empfiehlt Malleier. Das ist im Fundamt des Bauhofes in der Bauhofstraße möglich, bei der Stadtpolizei im Rathaus, bei der Staatspolizei am Kornplatz oder auch bei den Carabinieri in der Petrarcastraße. Alle Diebstähle werden statistisch erfasst und an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Auffallend seien saisonal bedingte Diebstähle. Seit einigen Jahren würden besonders vor Beginn der Tourismussaison Räder gestohlen. Laut Malleier werden sie in Meran entwendet und dann an Radleihstellen anderer Orte oder Hotels verkauft. Inzwischen kann man diese Wege nachvollziehen und es scheint offensichtlich, dass es sich um Auftragsarbeit handelt. Im Herbst ist eine weitere Hochzeit des Räderklaus. Besonders vor Schulen und Kindergärten werde vom Kleinkindrad bis zum pedallosen Tretrad alles entwendet. Selbst in Kondominien seien die Räder oft nicht sicher. Also abschließen, künftig auch in Haus und Hof, denn die Diebe sind schnell, da sitzt jeder Handgriff. Jede noch so kleine Unaufmerksamkeit kann den Besitzer teuer zu stehen kommen.
Einmal im Jahr werden herrenlose Räder im Fundamt versteigert.
Was im Jahr 2010 gefunden wurde, wird 2012 versteigert. Der neue Besitzer erhält eine Besitzurkunde des Bürgermeisters, also eine offizielle Bestätigung, neuer, rechtmäßiger Besitzer zu sein. Wer übrigens sein Rad an anderer Stelle wiederfindet, sollte es keinesfalls unbeschwert mit nach Hause nehmen. Auch das ist Diebstahl, warnt Malleier. Sollte man sein Rad also entdecken, vielleicht wiederum mit einem neuen Schloss angehängt, muss zunächst die Polizei oder das Fundamt allarmiert werden. Dann wird der rechtmäßige Besitz überprüft und ein Mitarbeiter des Bauhofes wird das Fahrrad an den ursprünglichen Besitzer aushändigen.
In Zukunft also vernünftige Schlösser kaufen, das Rad immer abschließen und vor allem anschließen!