Editorial 01/2019
Im Winter 2019 von Eva Pföstl
Heute stellt das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Religionen, das maßgeblich von den Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte geprägt ist, alle Gesellschaften Europas vor neue Herausforderungen. Meran bildet hierbei keine Ausnahme, ist doch die Gemeinde in den letzten Jahren deutlich bunter geworden. Zudem ist Meran, wie das gesamtes Südtirol, geprägt vom Zusammenleben der deutschen, italienischen und ladinischen Sprachgruppe. Diese „alte“, historische Vielfalt trifft nun auf die sogenannte „neue“, migrationsbedingte Vielfalt, wobei Fragen des Zusammenlebens in einem neuen Kontext diskutiert werden.
Aldo Mazza kam Ende der 1960er-Jahre, als hierzulande der ethnische Konflikt noch heftig brodelte, von Salerno nach Meran, wo er seit nun fast fünfzig Jahren lebt. 2017 wurde der Kulturschaffende für seine Verdienste um das Zusammenleben in Südtirol mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet. In unserer Titelgeschichte erzählt Aldo Mazza über seinen schwierigen Eintritt in die Südtiroler Welt, über die ethnischen Spannungen in Südtirol und über mögliche Lösungen des Konflikts. Für Mazza ist Zusammenleben ein Handwerk. Man muss bereit sein, zu üben und zu probieren und dazu braucht es Einsatz und Bereitschaft – ein Rezept, das wir für das kommende Jahr für alle Formen des Zusammenlebens anwenden sollten!
Gute Lektüre!