Der Korallenbaum oder Hahnenkammbaum, ein seltener Exot
Erythrina crista-galli L.
Im Winter 2020 von Dr. Wilhelm Mair
Weil der Korallenbaum bei uns strauchförmig wächst, nennen wir ihn Korallenstrauch. Er fällt besonders wegen seiner kräftig scharlachroten Blüten auf. Er ist die Nationalpflanze Argentiniens, kommt aber auch in anderen Ländern Südamerikas vor. Die Pflanze wurde wahrscheinlich von den Spaniern im 18. Jh. nach Europa gebracht. Bei uns ist sie nicht winterhart, sodass die Kübelpflanze die kalte Jahreszeit im Glashaus verbringen muss.
Der Korallenstrauch wird in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der sehr großen Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gestellt. Der botanische Name bezieht sich auf die auffälligen roten Blüten und deren Ähnlichkeit mit Hahnenkämmen, wobei εryϑrόs (gr.) = rot und crista-galli (lat.) = Hahnenkamm bedeuten.
Aus einem knorrigen Stamm entspringen Zweige, die flache, kräftige Dornen tragen; mit Dornen bewehrt sind auch die Blattstiele und oft die Blattmittelrippen. Die dreiteiligen Blätter bestehen aus länglichen Blättchen, die dunkelgrün, steif und ganzrandig sind. Die großen Blüten stehen in endständigen, bis 30 cm großen Trauben. Die Blüte ist eine Schmetterlingsblüte, jedoch um 180° gedreht: Die Fahne liegt unten und das Schiffchen oben, die seitlichen Blütenblätter sind sehr klein und im roten Blütenkelch verborgen. Die Staubblätter liegen im Schiffchen röhrenförmig angeordnet und ragen zusammen mit dem Griffel aus dem vorderen Ende des Schiffchens hervor. Die Blütenknospen erinnern an einen Vogelschnabel. Die duftlosen Blüten bilden reichlich Nektar, an den die Bienen allerdings nur schwer herankommen. Die Pflanze ist wegen des Gehaltes von Alkaloiden in allen Teilen stark giftig.