Der Weiße Federmohn, eine majestätische Blattschmuckstaude
Macleaya cordata (Willd.) R.Br.
Im Sommer 2019 von Dr. Wilhelm Mair
In den öffentlichen Parkanlagen Merans ist diese sommergrüne Großstaude noch ein Einzelstück. Über 2 m hoch kann sie werden und sie trägt große, meist herzförmige Blätter, die tief gebuchtet und gelappt sind. Im Herbst verfärben sich die oberseits graugrünen, unterseits wegen feiner filziger Behaarung grauen Blätter auffallend gelb. Die Stängel entspringen unterirdischen Rhizomen und bilden Horste, die sich gerne stark ausbreiten. Die Stängel und Blätter enthalten einen giftigen, orangebraunen Saft, der auf Haut und Kleidung jodähnliche Flecken hinterlässt und an der Haut Reizungen mit Blasenbildung und Entzündungen verursachen kann. Im Sommer bildet die Pflanze endständig federartige Blütenrispen mit kleinen cremefarbenen, leicht rosa getönten Einzelblüten, die von Bienen gerne angeflogen werden. Die schwach honigartig duftende Blüte ist unscheinbar und besteht hauptsächlich aus weißlichen Staubblättern und aus zwei schmutzig-weißen bis rosafarbenen Kelchblättern, Kronblätter fehlen. Die flache, zweifächerige Kapselfrucht enthält nur wenige braune Samen.
Der Weiße Federmohn stammt ursprünglich aus China und Japan und gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Der Name Macleaya ehrt den britischen Kolonialbeamten, Entomologen und Botaniker Alexander Macleay (1767-1848), der Mitglied und Sekretär der in London 1788 gegründeten Linné-Gesellschaft war, die als eine der ältesten bestehenden naturforschenden Gesellschaften gilt; cordata bedeutet herzförmig und bezieht sich auf die Blattform. Der deutsche Name Federmohn beschreibt die federartigen Blütenrispen und ordnet die Pflanze den Mohngewächsen zu.
Vorkommen: Elisabethpark, private Gärten