Der Sterngucker
Stier ist nicht gleich Stier
Im Frühling 2012 von Dr. Franz Summerer
Die strahlende Venus verlässt uns im Laufe des Mai. Anfang des Monats weilt sie in der Abenddämmerung noch am Westhorizont, verschwindet dann aber rasch zusammen mit dem Sternbild Stier, in welchem sie sich heuer aufgrund ihrer Rückläufigkeit länger als sonst aufhält. Am 6. Juni überquert sie dann die Sonnenscheibe in einem seltenen Schauspiel, einem sogenannten Venustransit, auf den in der übernächsten Ausgabe eingegangen wird.
Die Frühlingssternbilder
Sie stehen nach Einbruch der späten Dämmerung bereits am südöstlichen Himmel. Als da wären der Löwe mit dem Königsstern Regulus, der Bärenhüter Bootes mit dem hellen Hauptstern Arkturus in der Verlängerung der ‚Deichsel’ vom Großen Wagen, und natürlich die Jungfrau mit Spica (der Ähre). Außerdem halten sich die Planeten Mars und Saturn innerhalb dieses sogenannten Frühlingsdreiecks auf. Links vom Bärenhüter erscheint die Nördliche Krone, deren etwas weniger hellen Sterne einen Halbkreis bilden, sodass sich der Eindruck einer Diamantenkette ergibt.
Die zirkumpolaren (um den Nordpol kreisenden) Sternbilder sind natürlich in jedem Monat beobachtbar, wobei sie mit den Jahreszeiten aber ihre Lage am Himmel verändern. Im Mai steht der Große Wagen hoch über unseren Köpfen. Cassiopeia, das Himmels-W. ihm gegenüber, sinkt immer tiefer ab und findet sich knapp über dem Horizont wieder.
Rotes Stelldichein um Mitternacht
Mars, der rote Planet, ist inzwischen am unteren Rand des Sternbildes Löwe wieder rechtsläufig geworden. Gegen Mitternacht erhebt sich ein weiterer rötlicher Punkt tief am südöstlichen Himmel: Antares, der ‚Anti-Mars’ im aufziehenden Sternbild Skorpion. Damit versammeln sich in dieser Himmelsregion derzeit zusammen mit Arkturus, dem vierthellsten Stern überhaupt, drei rötlich leuchtende Objekte, die von erhöhten Standpunkten aus gut sichtbar sind.
Die anhand der abgelaufenen Neumonde astrologisch gedeuteten Entwicklungen haben sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene anschauliche Entsprechungen gezeitigt. Dass die famose Zeitenwende anbrechen würde, wurde anhand der aktuellen Planetenkonstellationen bereits in den vergangenen Jahren wiederholt aufgezeigt, noch bevor sich die Massenmedien des Phänomens bemächtigten, und während ‚Experten’ die Krise schon für bewältigt glaubten. Inzwischen sehen fast alle nur noch schwarz. Um die Stimmung etwas aufzuhellen, wollen wir diesmal zur Abwechslung einmal nach Lichtblicken für das Sternzeichen des Monats, also für die ‚Stiergeborenen’ Ausschau halten.