Editorial 21/2023
Im Herbst 2023 von Eva Pföstl
Südtirol ist die burgenreichste Region Europas. Laut dem Burgeninstitut gibt es 765 Objekte in Südtirol – zählt man prähistorische Wallburgen, römische Wehranlagen und Stadtbefestigungen mit. Lässt man diese weg, bleiben 99 Burgen, 5 Klausen, 64 Ruinen, 95 Burgstellen, 432 Ansitze und 3 Wehrkirchen. All diese historischen Stätten prägen in ganz besonderer Weise unser Land und besitzen dabei eine Schlüsselfunktion zur Definition der Identität. Burgen, Schlösser, Festungen spiegeln Schutz und Geborgenheit wie auch Feindseligkeit und Aggression wider, sie sind Ausdruck solider Felshaftigkeit und erzählen doch immer eine Geschichte des ständigen Wandels durch Zerstörung, Wiederaufbau, Umwidmung. Sie sind Bezugspunkte und Quellen historischer und kultureller Prozesse. So auch die Zenoburg, die „Meraner Akropolis“, wie sie einst von Carl von Braitenberg betitelt wurde. Sie war immer ein Ort der Begegnung mit anderen Menschen und Kulturen und dies, so erzählt Zeno von Braitenberg, der heutige Eigentümer der Burg, gibt uns Denkanstöße gerade aufgrund der Vielschichtigkeit ihrer Bedeutungszusammenhänge. Lesen Sie mehr darüber in unserer Titelgeschichte.