Alkohol - Fluch oder Segen?
Im Winter 2012 von Dr. Adelheid Larch
Kann Alkohol gesund sein?
Ein Schnaps nach dem Essen fördert die Verdauung. Alkohol tötet Bakterien ab. Rotwein ist gut fürs Herz. Bier enthält viele Vitamine und Mineralien und ist ein isotonisches Getränk. Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind. Nach dem Genuss eines Verdauungsschnapses fühlt man sich nach reichhaltigem Essen besser. Dies sind nur einige von vielen Ansichten über die Wirkung und Inhaltsstoffe alkoholischer Getränke.
Egal, wie die positiven Auswirkungen auch formuliert werden, der Faktor Alkohol darf nicht verharmlost werden. Viele Stoffe sind in alkoholischen Getränken enthalten, gesundheitsfördernde und –schädigende. Die Frage ist, welche Stoffe überwiegen und wie kommt der Körper damit zurecht.
Alkoholische Getränke enthalten - wie der Begriff schon sagt - Alkohol und sonst noch einiges, wobei die Betonung auf Alkohol fallen sollte und nicht auf Begleitsubstanzen wie Wasser, Zucker, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe oder Mineralien.
Richtwerte von Gesundheitsorganisationen zeigen die Grenzwerte für die Unbedenklichkeit auf. So ist für Männer ein Alkoholkonsum von 20 g und für Frauen von 10 g am Tag als unbedenklich anzusehen. Fraglich wird diese Aussage aufgrund der Tatsache, dass jede konsumierte Alkoholmenge eine Auswirkung auf Leber, Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre hat. Ein moderater Alkoholkonsum hat bestenfalls kardiovaskuläre positive Auswirkungen. Die Verdauungsorgane leiden aber immer unter dem Alkoholkonsum.
Ethanol, umgangssprachlich Alkohol, muss vom Körper abgebaut werden. Dabei wird das Ausgangsprodukt in Azetaldehyd, ein Zellgift, umgewandelt. In alkoholischen Getränken ist oft auch Methanol enthalten, das ebenfalls ein Giftstoff ist. Nicht zu reden von Nitrosaminen, weiteren Begleitstoffen, die wir im Bier finden.
Auswirkungen des Alkohols
Solange die Menge des Alkohols begrenzt ist, sind die Auswirkungen nicht direkt spürbar. Bei einem Alkoholpegel von ca. 1 Promille zeigen sich die ersten Folgen, wie die Verminderung der Koordinationsfähigkeit und des Gleichgewichtssinns, genauso nimmt die Redseligkeit zu, Aufmerksamkeit und Urteilsfähigkeit sinken. Die Wahrnehmung ist beeinträchtigt und das Sehvermögen eingeschränkt. Wird die konsumierte Menge etwas mehr, können sich am nächsten Tag Übelkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen und Schwindel bemerkbar machen.