Grüne Verdi Rösch

Schlechtes Konfliktmanagement

28. November 2022

 

Das unkoordinierte Ausscheiden von Claudia Benedetti aus der Stadtregierung ist nicht die einzige „Panne“ der Regierung aus SVP, Alleanza und Civica. Die Grünen fordern den Bürgermeister auf, endlich das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen und für alle Meraner:innen in einer transparenten und ehrlichen Art zu arbeiten.

Dass es innerhalb der Stadtregierung zwischen SVP, Alleanza und Civica immer wieder Streit gab, war hinreichend bekannt. Denn offensichtlich gibt es zu viele unterschiedliche Vorstellungen und Interessen in dieser Koalition: Stadtrat Zaccaria ist gedanklich bereits als italienischer Landesrat unterwegs, Vizebürgermeisterin Zeller setzt sich immer mehr von Bürgermeister Dal Medico ab und Stadträtin Albieri ist mit ihrer Partei Civica auf der Suche nach einer eigenen Identität. Es überrascht jedoch, dass der Austritt von Claudia Benedetti derart unkoordiniert passiert. „Denn der Bürgermeister ist nicht etwa gemeinsam mit der Stadträtin vor die Presse getreten und hat der Stadt die Gründe für das Ausscheiden erklärt. Er hat auch keine Nachfolge vorgestellt, womit eine geordnete Übergabe gewährleistet gewesen wäre“, so Toni Ladurner. Stattdessen muss nach der Lektüre der Tagespresse dem Bürgermeister ein mangelhaftes Konfliktmanagement attestiert werden.

Der Rücktritt von Claudia Benedetti ist nicht die einzige Panne der Regierung aus SVP, Alleanza und Civica. „So hatten die Meraner Kulturvereine über einen unpersönlichen und allgemeinen Brief erfahren, dass die Beiträge der Gemeinde für das laufende Jahr gekürzt werden könnten, während Kürzungen für Sportvereine nie im Raum standen“, so Andrea Rossi. Es folgte ein Schlagabtausch in den Medien zwischen dem Chef von Alleanza per Merano und der SVP-Vizebürgermeisterin. Kurze Zeit darauf ruderten SVP, Alleanza und Civica wieder zurück. Hinterlassen haben sie abgesagte Veranstaltungen, Unsicherheit bei Kulturschaffenden und die Gewissheit, dass die Meraner Stadtregierung nicht allen Vereinen dieselbe Wertschätzung entgegenbringt.

Keine gute Gesprächskultur gibt es auch rund um das Projekt der Standseilbahn zwischen Meran und der Nachbargemeinde Schenna. SVP, Alleanza und Civica haben die Anrainer des Karl Wolf-Parkplatzes gar nicht erst informiert, dass die Talstation der Bahn in ihrem Viertel errichtet werden soll und eben nicht bei der Landesfürstlichen Burg. „Das ist insofern fahrlässig, weil der Bürgermeister selbst mehrmals öffentlich auf einen anderen Standort drängte und der nun neue Standort im Widerspruch zum parteiübergreifend erarbeiteten und vom Gemeinderat genehmigten Masterplan steht“, so Madeleine Rohrer.

Die Grünen fordern nun SVP, Alleanza und Civica auf, dem Gemeinderat rasch eine kompetente Nachfolgerin für Frau Benedetti vorzustellen und sich auf die vielen aufgeschobenen oder nur angekündigten Projekte (Schulzentrum Untermais, Umsetzung Sozialplan, Ausbau der Radmobilität, Gemeindeentwicklungsprogramm, Maßnahmen im Bereich Wohnen, …) zu konzentrieren, im Interesse der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und der Bürgerinnen und Bürger. „Meran braucht in dieser Krisenzeit eine Stadtregierung, für die das Gemeinwohl absolute Priorität hat und die bürgernah und transparent kommuniziert“, so Rohrer, Ladurner und Rossi.


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