Silvia Plasinger
Tragende Säule unserer Zeitung
Im Herbst 2023 von Eva Pföstl
„Der Anzeigenverkauf ist ein harter und faszinierender Beruf zugleich“, erzählt Silvia Plasinger und sie weiß, wovon sie spricht. Seit der ersten Ausgabe im Jahre 2009 ist sie als Werbevertreterin unserer Zeitung aktiv. „Durch Zufall habe ich nach 27 Jahren, die ich als Bürokraft tätig war, die Arbeit als Werbeberaterin beim Meraner Stadtanzeiger erhalten und habe es bis heute nicht bereut. Zudem bin ich ein bisschen in Vaters Fußstapfen getreten, der ebenso Vertreter war, allerdings in der Textilbranche.“
„Ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, erzählt sie schmunzelnd weiter, „durch meine familiäre ‚Vorbelastung‘ über meinen Vater war das Thema Werbeverkauf mein ganzes Leben präsent und so habe ich dann auch den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Es ist ein großer Unterschied, ob du im Büro arbeitest und tagaus, tagein fast immer dieselbe Arbeit machst oder ob du selbstständig bist. Bei letzterem kannst du sagen ‚das habe ich von mir aus auf die Füße gestellt‘, aber natürlich gibt es auch Tage, an denen es nicht so gut läuft.“
Wer nicht wirbt, der stirbt
Werbung spielt in allen Branchen und allen Betrieben eine große Rolle. Schon Henry Ford sagte „Wer nicht wirbt, der stirbt“ und diese Aussage hat bis heute seine Gültigkeit. Die erste Anzeige in der Geschichte des Zeitungsdruckes soll „Schehm verzweifelt gesucht“ gewesen sein. Aufgegeben hat die Anzeige ein Patrizier im alten Rom, der seinen Sklaven „Schehm“ vermisste. Dokumentiert ist die regelmäßige Veröffentlichung von Werbeanzeigen im deutschsprachigen Raum ab dem Jahr 1665. Es waren die Zeitungsdrucker selbst, die Anzeigen nutzten, um auf ihre weiteren Druckerzeugnisse aufmerksam zu machen. Erst ab 1754 nutzten dann auch andere Unternehmen Werbeinserate, um auf ihre Produkte hinzuweisen. Mit der Gründung der ersten Werbeagentur in London im Jahr 1800 unter dem Namen R.F. White & Son entstand das Anzeigengeschäft, wie wir es heute kennen. Aber erst die Industrialisierung des Druckgewerbes und die damit möglichen hohen Auflagen der Druckerzeugnisse verhalfen der Werbeanzeige zu der wirtschaftlichen Bedeutung, die sie bis heute hat.
Anzeigen sind in der Zeitungsbranche und ganz allgemein im Verlagswesen unentbehrlich, denn die Verkaufspreise (und die Abos) decken nur in seltenen Fällen die Kosten, die mit der inhaltlichen Erstellung, der Produktion, dem Marketing und dem Vertrieb in Verbindung stehen. „Bei unserer Zeitung, die ja gratis verteilt wird, ist die Anzeige die tragende Finanzierungsquelle schlechthin. Ohne Werbeanzeigen könnte der Meraner Stadtanzeiger nicht überleben, da wir keinerlei öffentliche Unterstützung von der Gemeinde Meran erhalten“, erklärt Silvia.
Eine herausfordernde Arbeit
Der Anzeigenverkauf ist eine herausfordernde Arbeit, wenn man um die Verhältnisse im Zeitungsmarkt weiß, wo um jedes Inserat hart gekämpft werden muss. „Kein Tag ist gleich. Jeder Kunde hat andere Interessen und Schwerpunkte und legt den Fokus in der Beratung anders. Ein Kundengespräch nach Schema F gibt es nicht. Ein Produkt, welches für den einen Kunden genau richtig ist, muss dies nicht für einen anderen sein. Dadurch wird es nie langweilig. Ich bin jährlich mehrere tausend Kilometer mit dem Auto für Werbeaufträge und für die Verteilung unserer Zeitung unterwegs. Ich fahre gerne und verteile bei jeder Ausgabe unserer Zeitung insgesamt über 2.000 Exemplare. Habe stets auch meinen treuen Vierbeiner Timmy mit dabei“, erzählt Silvia.