Ein Salvini. Und noch einer. Viel zu viele Salvinis!
Im Herbst 2023 von Robert Asam
Eine Vorbemerkung: Am Sonntag haben wir gewählt. Nicht alle, aber sehr viele. Am Montag mussten wir warten, um zu wissen, wie wir gewählt haben. Bereits am Samstag – also zwei Tage vorher – ist dieser Text entstanden, weil, ja weil halt. Ich behaupte mal, weil Redaktionsschluss war. Vielleicht hatte ich aber auch keine Lust, darüber zu spekulieren, wer jetzt mit wem darf, soll, muss oder möchte. Es waren anstrengende Wochen. Andauernd irgendwo Salvini. Man geht nichtsahnend an einem Baum vorbei, und schon springt Salvini hervor. Am Brenner: Salvini! Beim Meraner Traubenfest: Salvini! Sogar in Terlan: Salvini! Wie viele Salvinis gibt es eigentlich? Oder hat er im Wahlkampf Doppelgänger? Nur das Spatzenfest in Kastelruth hat er diesmal ausgelassen. Da war er vor fünf Jahren, und mehr als einen blauen Schurz braucht er nicht. Drei Tage später in Bozen: Schon wieder Salvini. Piú Salvini, piú traffico, piú inquinamento, meno salute. Diese Botschaft ist mir zu spät eingefallen. Schade. Sonst wäre ich überall, wo ein Salvini war, auch gewesen. Mit einem Plakat in der Hand: Weniger Salvini, weniger Verkehr, weniger Luftverschmutzung, mehr Lebensqualität. So gesehen ist es schade, dass der Wahlkampf vorbei ist und Salvini für die nächste Zeit nicht mehr nach Südtirol kommt. Auch lustige Post finden wir nicht mehr in unseren Briefkästen. Wahlwerbung mit spannenden Fragen, wie zum Beispiel jene von Thomas Widmann: „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Manche fragen sich: Was will der Widmann, warum kandidiert er nochmal…“ Ja, Thomas, das hab‘ ich mich auch gefragt. Aber ich bin beruhigt und schaue frohen Mutes in die Zukunft, denn Philipp Achammer bleibt mir erhalten. Im Tagblatt versicherte er uns allen, liebe Leserinnen und Leser, „Ich bin auch nach der Wahl für euch da.“ Ein Wahlversprechen, das er halten wird. Wo soll er auch hin? Auswandern?