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Sind wir unersättlich?

Lesezeit: 2 min

Im Frühling 2018 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 5 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Wann ist genug genug?“ Markus Larcher stellt im Wochenmagazin ff die Frage, ob der stetig wachsende Tourismus Südtirols Bevölkerung noch zugemutet werden kann. Nirgendwo sonst, verweist der Autor, kommen so viele Gäste auf einen einzelnen Einwohner wie südlich der Brennergrenze. Der Schauspieler Tobias Moretti hat zum 125-Jahr-Jubiläum der Tourismuswerbung von Tirol in einer kritischen Rede den Touristikern den Spiegel vorgehalten: Dem Denkmuster, dass alles immer mehr werden muss, seien sie immer noch verhaftet. Das Ganze sei ein teuflischer Kreislauf, ohne Umdenken komme man nicht wieder heraus.

Es stellt sich die Frage, ob sich ein „genug“ noch steigern lässt. Bereits vor 2300 Jahren hatte der griechische Philosoph Epikur erkannt: „Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“ Wer sich der Maßlosigkeit im Essen und Trinken hingab, wurde schon im Mittelalter der „Völlerei“ bezichtigt; nach katholischer Lehre zählte sie zu den sieben Todsünden. Satt sein, möchte man meinen, sei ein Superlativ, also die höchste Stufe der Erfüllung. Dies treffe nicht zu, hält der britische Wirtschaftshistoriker Robert Skidelsky dagegen: In der wohlhabenden westlichen Welt haben die meisten mehr als genug von dem, was sie zum Leben benötigen, trotzdem verbrauchen sie mehr, als sie brauchen. Der Wissenschaftler brandmarkt diese Einstellung mit dem Begriff „Unersättlichkeit“. Die Habgier sei so alt wie die Menschheit; früher sei sie durchwegs geächtet worden, heute sei sie zur legitimen Gewohnheit geworden. „Endloses Wachstum ist sinnlos“, lautet das Resümee des Historikers.

Was genug ist, ist genug; als Wort lässt es sich nicht steigern. Auch Adjektive wie ganz, voll, extrem, minimal, maximal bezeichnen einen absoluten Zustand, weshalb es logisch falsch ist, diese zu steigern. Allerdings begnügt sich nicht jeder damit und verstärkt weiter, indem er von „extremsten Bedingungen“, „minimalstem Verschleiß“ und von „vollster Zufriedenheit“ spricht.

Was optimal ist, kann nicht noch besser werden; dennoch geht manchmal die Rede von „optimalsten Wetterbedingungen“. Wird etwas als weniger gut eingestuft, wird es gern als „suboptimal“ bezeichnet. Im Regionalrat hat der Landeshauptmann Kompatscher letztes Jahr berichtet, die Verhandlungen mit der Regierung in Rom seien „suboptimal“ gelaufen. Neuerdings steht im Hotelbewertungsportal HolidayCheck sogar: „Lage semioptimal, Hotel dennoch empfehlenswert“.

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