Knöteriche sind oft unerwünschte Pflanzen
Im Sommer 2019 von Dr. Wilhelm Mair
Die Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) ist gekennzeichnet durch gegliederte Stängel mit deutlich verdickten Knoten und einfachen, wechselständigen Blättern.
Der Knöpfchen-Knöterich (Persicaria capitata H. Gross) ist eine zierliche bodendeckende Pflanze. An niederliegend-kriechenden Stängeln, die an den Knoten wurzeln können, entspringen 3-4 cm große Blätter. Die Pflanze wächst an schattigen, auch felsigen Standorten und in Steingärten und kann dort schöne grüne Polster bilden. Die Blattspreite trägt eine halbkreis- bis V-förmige rötlichbraune Zeichnung und der Blattrand ist mit Haaren rötlich gesäumt. Die weißlich-rosafarbenen bis rötlichen Blüten sitzen in kugelförmigen, 1-2 cm großen Köpfchen endständig an aufsteigenden Seitenzweigen.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Himalayagebiet und wurde in vielen Gegenden als Gartenpflanze eingeführt.
Der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica (Regel) Holu), Syn.: Fallopia aubertii) stammt ursprünglich aus Mittelasien. Er ist in Europa und Nordamerika zu einem unerwünschten (invasiven) Neophyt geworden. Er wächst sehr schnell und kann an kräftigen Kletterhilfen bis 15 m hoch klettern. Die Pflanze ist sehr dicht verzweigt und kann in kurzer Zeit mit den eiförmig-lanzettlichen Blättern größere Flächen begrünen. Die vielen kleinen, grünlichweißen bis rosafarbenen Blüten bilden sich an langen Rispen, die Samen sind meist unfruchtbar.
Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica (Houtt.) Ronse Decr., Syn.: Reynoutria japonica) wurde Anfang des 19. Jhs. vom Arzt, Ethnologen und Naturforscher Ph. F. von Siebold als Zier- und Futterpflanze von Japan nach Europa gebracht, wo sich die Pflanze schnell verbreitete. Sie ist jetzt in vielen Gegenden Europas auf der Schwarzen Liste der invasiven Pflanzen, die entfernt werden sollen, weil sie großflächig die bodenständige Flora verdrängen.