Frühlingsgefühle
Im Frühling 2015 von Verena Maria Hesse
Ich bin am Verzweifeln!
Es ist schon wieder diese Zeit, in der ich nicht weiß, welche Jacke, welche Schuhe, ob Schal, ob Handschuhe am Morgen mit dem Fahrrad, ob der Tochter eine Mütze aufzusetzen ist oder doch nicht, ob die Sonnenbrille für den Nachmittag einzustecken ist oder ob das total overdressed wirkt im März. Ich weiß es nicht.
Es ist diese Zeit, in der meine Überlegungen, die richtige Garderobe betreffend schon ganz zeitig in der Früh anfangen, nämlich dann, wenn ich mich anzuziehen beginne. Unterleibchen oder nicht? Beim Hinfahren zum Kindergarten bin ich froh darum, zu Mittag ist es durchnässt nach dem Heimtreten mit Kind und Einkaufstasche. Dieses Schwitzen in der letzten Geraden, wenn die Sonne mir den Verstand rausbrennt und ich fast Atemnot kriege vor lauter zu warmen Schuhen, zu vielen Schichten und zu langen Stirnfransen im Gesicht.
Dann ist mir nach totaler Entblößung zumute, kurzfristig wenn ich die Tür aufsperre. Aber dann ist es nicht angebracht, weil ich schnell den Salat anmachen muss und es sich für die 20 verbleibenden Minuten, zwischen Spülmaschine einräumen mit vollem Bauch und Wäsche in der schönen Mittagssonne aufhängen und mich wieder fertig machen für die Arbeit am Nachmittag sowieso übertrieben erscheint, mich umzuziehen und ich eh nicht vorhatte, Wiener Schnitzel zu frittieren oder Fisch anzubraten.
Ich bleibe also in meiner Morgenklamotte und stelle mir den restlichen Tag weiter die Frage, wo es denn Verbesserungspotenzial gegeben hätte.
Bei den Schuhen vielleicht?
Ich hab Socken an und Sneakers. Nicht die ganz dicken winterlichen, aber nass geschwitzt waren meine Füße zu Mittag dennoch.
Was wäre die Alternative?
Ballerinas?
Nein. Mit Strümpfen no way - ohne was sind die Beine zu käsig und viel zu große Blasengefahr - außerdem in der Früh noch zu kalt.