Plimaschlucht und Marteller Almenweg
Im Sommer 2020 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 400 m
- Gehzeit: 5:00 Stunden
- Beste Zeit: Sommer bis Spätsommer
Anfahrt: Von Latsch im Vinschgau durch das Martelltal hinein, hinauf zum Zufritt-Stausee und weiter bis zum Talschluss beim Hotel Enzian; kostenpflichtiger Parkplatz.
Wegverlauf: Vom Parkplatz (2.051 m) gehen wir kurz auf der Asphaltstraße aufwärts und folgen dem Hinweis „Erlebnis Plimaschlucht“ über die Brücke auf die andere Talseite. Nun wandern wir, vorbei an einem kleinen Weiher, dem ehemaligen Hotel Paradiso und mehreren Schautafeln leicht ansteigend zu den begehbaren Installationen aus Corten-Stahl: Kelle in der Klamm, Panoramasichel und Aussichtskanzel. Danach überqueren wir die Schlucht auf der Hängebrücke und erreichen die Zufallhütte (2.256 m, Einkehrmöglichkeit; ab Parkplatz 1 Stunde). Nun wandern wir auf dem Steig Nr. 33 bergauf und ins Madritschtal hinein, bis kurz nach einer Brücke rechts der Weg (Nr. 33) am Hang ansteigend in langer Querung hinaufführt zum höchsten Punkt der Wanderung „Auf dem Gelenk“ (2.450 m), wo sich ein Aussichtsplatz befindet. Nun wird der Weg etwas alpiner und wir wechseln ins einsame Pedertal. Nach Querung der Hänge wenden wir uns an der Weggabelung nach rechts und gelangen auf dem Steig Nr. 33A in Serpentinen hinunter in den Talboden. Eine Weile wandern wir den Bach entlang talauswärts (Nr. 20 und dann 20A) und erreichen die Peder-Stieralm (2.252 m, nicht bewirtschaftet). Nun folgen wir der Markierung Nr. 35 und wandern über Wiesen und Wald erst leicht ansteigend und dann eine Weile bergab bis zur Lyfi-Alm (2.165 m, Einkehrmöglichkeit, Montag Ruhetag, außer im August; ab Zufallhütte 3 Stunden). Auf dem breiten Weg Nr. 8 und 39 wandern wir durch den Wald bis zur Enzian-Alm (keine Einkehrmöglichkeit) und zum Parkplatz (ab Lyfi-Alm 1 Stunde).
Orientierung und Schwierigkeit: Alle Wege sind sehr gut markiert und beschildert. Die Wanderung ist für berggewohnte Wanderer leicht.
Besonderheiten: Die Plimaschlucht ist ein gewaltiges Naturschauspiel, das seit der Errichtung des Schluchtenweges zum Greifen nahe ist. Drei Aussichtspunkte – Kelle, Kanzel und Sichel – ermöglichen beeindruckende Blicke über die fast senkrecht abfallenden, vom Wasser geschliffenen Felsflanken in die Tiefe der Plimaschlucht, durch die das tosende Wasser zu Tal stürzt. Über eine Hängebrücke nahe eines Wasserfalles mit direktem Blick in die Schlucht wechseln wir von der orografisch rechten auf die linke Seite des Tales, wo sich etwas höher in sehr schöner Lage die Zufallhütte (die Betonung liegt auf der zweiten Silbe) befindet. Diese ist auch auf dem normalen Zugangsweg (Nr. 150) zu erreichen, der oberhalb des Parkplatzes rechts abzweigt. In der Nähe der Hütte befindet sich die 1915 errichtete Herz-Jesu-Kapelle; damals stand hier ein Barackendorf für das österreichische Militärkommando.
Der Marteller Almenweg vermittelt Einblicke in die Almwirtschaft, wie sie seit Jahrhunderten im hintersten Tal betrieben wird. Er verläuft im Nationalpark Stilfserjoch vorbei an vier Almen, an der Zufall-Alm nahe der Zufallhütte, an der Peder-Stieralm, der Lyfi-Alm und an der Enzian-Alm in der Nähe des Parkplatzes. Auf der Lyfi-Alm wird die wertvolle Bergkräutermilch zu Butter und Käse verarbeitet.