Das letzte Aufgebot
Im Herbst 2021 von Dr. Franz Summerer
Die längst überfälligen Gemeinderatswahlen in Meran versprechen wiedermal ein besonders spannendes Schauspiel. Die Frage an die Sterne lautet: Welche Gesamtstimmung trägt der Wahltag in sich, bezogen auf die Chancen der drei großen Bündnisse? Mit einem sog. Sonnenaufgangshoroskop wurde bereits bei der letzten Wahl im Mai 2015 ein stimmiges Ergebnis erzielt (s. Ausgabe 09/15) – gemäß dem Leitspruch: Die Sonne bringt es an den Tag.
Am 10. Oktober geht die Sonne in Meran (auf den astronomischen, nicht landschaftlichen Horizont bezogen) im luftigen Sternzeichen Waage auf, passend zur breitgefächerten Auswahl an Listenzeichen und Kandidaten. Das Unwägbare, wie die Stadt Meran denn am besten zu regieren sei, liegt gleichsam in der Luft.
Von der Sonne verdeckt steigen am Aszendenten (AC) auch die Planeten Merkur (sich mitteilen, ‚wählen‘) und Mars (sich aufregen) auf, als Initialzündung für den anstehenden Interessenskonflikt. Die Grundstimmung ist demnach luftig-feurig, denkaggressiv, und gar einige Wähler dürften nicht nur wegen der ‚Coronaskepsis‘ quer oder mit der Wut im Bauch (Mars) wählen. Damit könnte es ein heißer Wahltag werden, zumindest ein Tag mit viel ‚heißer Luft‘ für die Berichterstattung.
Als Herrscherin des Waagezeichens hat sich Venus, zusammen mit dem Mond, im weltoffenen Zeichen Schütze sozusagen einquartiert, was auf eine starke Wahlbeteiligung hinweist. Dabei dürften besonders die Frauen den Ton angeben, verstärkt durch die ‚neuen Meraner‘. Man wählt, im guten Glauben an das Bessere, liberal und ‚multikulti‘ und liebt freie Fahrt voraus. Mit ‚Think Lady‘ ein starkes Plus für die interethnisch-bunt ausgerichtete italienische Bürgerliste La Civica per Merano.