Editorial 11/2022
Im Frühling 2022 von Eva Pföstl
Heuer feiern wir das 20-jährige Bestehen des Euro. Neben Italien tauschten am 1. Jänner 2002 auch Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Luxemburg, die Niederlanden, Österreich, Portugal und Spanien ihre alten Währungen gegen den Euro um. Die Umstellung von zwölf nationalen Währungen auf den Euro war ein einzigartiger historischer Schritt: Vor dem 1. Jänner 2002 druckte die Europäische Zentralbank mehr als 15 Milliarden Euro-Banknoten und prägte etwa 52 Milliarden Münzen. In den Folgejahren folgten sieben weitere europäische Staaten mit der Einführung des Euro: Slowenien (2007), Malta und Zypern (2008), Slowakei (2009), Estland (2011), Lettland (2014) und Litauen (2015). In Kroatien soll ab 2023 der Kuna durch den Euro ersetzt werden. Anknüpfend an die Erweiterung des Binnenmarkts wurde der Euro – zusammen mit dem freien Personenverkehr, dem Erasmus-Austauschprogramm für Studierende und der Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der EU – zu einer der greifbarsten Errungenschaften der europäischen Integration. Der Euro ist zudem ein Sinnbild für eine gemeinsame europäische Identität. Er steht symbolisch für die europäische Integration und ist ein Garant der Stabilität und des Wohlstands in Europa.
Anlässlich dieses Jubiläums möchten wir auch darüber berichten, dass sich bereits ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts auf der Alpentraversale ein stabiler Währungsraum entwickelt hat. Die frühe Bekanntheit des Namens Tirol ist nicht auf ein ruhmreiches Dynastengeschlecht zurückzuführen, sondern offensichtlich auf die massenhafte Verbreitung der Münzen aus der Münzstätte Meran, die nach der Mitte des 13. Jahrhunderts in großer Auflage mit der Aufschrift „comesTirol” geprägt wurden. Lesen Sie mehr darüber in unserer Titelgeschichte.