Editorial 24/2013
Im Winter 2013 von Margareth Bernard
Keine andere Zeitspanne im Laufe des Jahres ist mit so vielen Eindrücken und Emotionen verbunden wie die Advent- und Weihnachtszeit. Und kaum einmal hängen wir gedanklich so sehr den Erlebnissen und Erfahrungen der Kindheit nach wie an den Feiertagen zur Weihnacht. Wir denken an winterlich verschneite Gärten, Felder und Wiesen, an gemütliche Stunden mit der Familie, an eine warme und helle Weihnacht.
Die wärmste und hellste Weihnacht meines Lebens war jene vor mehr als dreißig Jahren, als unser ganzes Dorf wegen außergewöhnlicher Schneefälle just über die Weihnachtsfeiertage ohne Strom war. Ofen und Herd spendeten uns die nötige Wärme und Kerzen und Öllampen das nötige Licht. Radio und Fernseher und jede andere Lärm- oder Geräuschquelle waren außer Betrieb gesetzt. Wir saßen zusammen, spielten gemeinsam, sprachen miteinander und verstanden bald, dass uns der Stromausfall ein ganz besonderes Weihnachtsfest beschert hatte.
Auch wenn uns heute ein Stromausfall wohl eher ein Chaos als ein besonderes Fest bescheren würde, könnten wir auf manche Dinge, die uns so wichtig erscheinen, sicher verzichten. Dann könnten wir in das Bewusstsein unserer Kindheit zurückkehren, allen Ballast unserer Wohlstandsgesellschaft abschütteln, allen Zwängen entschlüpfen und wieder fühlen wie damals. Damals, als Weihnachten noch eine unbeschwerte, besondere Zeit war.
Weihnachts- und Kindheitserinnerungen haben immer auch etwas mit Engeln zu tun, denn ihnen oblag die Aufgabe, die frohe Botschaft der Menschwerdung Christi zu verkünden. Davon, dass Engel unerwartet auch im Sommer in Erscheinung treten können, zeugt die erheiternde und gleichzeitig tiefsinnige Weihnachtsgeschichte von Waltraud Holzner, der wir in dieser Ausgabe einen gebührenden Platz eingeräumt haben.
Wenn Sie eher für die mit den eigenen Augen erkennbaren Dinge zu begeistern sind, dann wagen Sie doch einen Blick auf den vorweihnachtlichen Sternenhimmel. Welche Sternbilder dort zurzeit zu erkennen sind und welche Sterne – passend zu dieser Zeit – besonders hell leuchten, erfahren Sie im Beitrag des „Sternguckers“ Franz Summerer.