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  3. Dürfen Kinder NEIN sagen? - Ein Erfahrungsbericht
Lesezeit: 3 min

Dürfen Kinder NEIN sagen? - Ein Erfahrungsbericht

Im Sommer 2015 von Treffpunkt Familie

Dieser Artikel erschien vor 8 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
Dürfen Kinder NEIN sagen?
Dürfen Kinder NEIN sagen?

Mein Enkelsohn, heute 10 Jahre alt, war stets rebellisch. Er hat seinen eigenen Kopf, den er auch durchsetzen will. An und für sich richtig, wir wollen ja, dass die Kinder selbstständig werden und die eigene Meinung vertreten. In der Praxis ist dies aber alles andere als einfach. Auch ich hatte meine Kämpfe, sei es mit meinen Kindern damals, sei es mit meinen Enkeln heute, die viel bei mir sind. Da fing ich an, mir Gedanken darüber zu machen, ob es nicht auch anders geht. Es kann doch nicht immer bei jeder Kleinigkeit endlose Diskussionen oder Schimpftiraden geben.

Ich habe mich zu der Zeit mit den  Büchern des Familientherapeuten Jesper Jul auseinander gesetzt. Da habe ich seine These – ein Kind darf auch NEIN sagen – an einem ganz konkreten Beispiel ausprobiert. Alle kennen wir die Situation: Wir wollen, dass das Kind etwas tut, eine Anordnung befolgt. Heute sprechen wir  ja nicht mehr einfach nur im barschen Ton einen Befehl aus – was zwar immer noch häufig gang und gäbe ist, sondern ersuchen höflich darum. Glauben wir jedenfalls. Irgendwann hab ich meinen Irrtum begriffen.

Meine erwachsene Tochter hat mir erzählt, sie hätte sich immer fürchterlich geärgert, wenn ich zu ihr sagte: „Möchtest Du den Tisch decken?“ Sie hätte gerne NEIN gesagt, sich aber nicht getraut.

Ich war der Meinung, ich hätte sie mit meiner Frage gelockt, mir zu helfen. Tatsächlich habe ich sie aber gefragt, ob sie es tun möchte und sie wollte nicht. Sie hat es widerwillig dann halt doch gemacht. Jesper Juul sagt, Kinder brauchen klare Ansagen darüber, was wir von ihnen wollen. Es ist ein Unterschied, ob ich frage: „Möchtest du Spaghetti oder Spatzln zum Mittagessen?“ oder ob ich frage: „Möchtest du mir helfen?“ („oder nicht“ steckt in der Frage ja drinnen).

Nachdem ich mir darüber klar wurde, hab ich’s bei meinem Enkel ausprobiert. Ich fragte: „Hilfst du mir aufräumen?“ Prompt kam die Antwort: „NEIN“. Na ja, ich hatte auch keine Lust, den Kram wegzuräumen, den er liegen gelassen hatte. Entsprechend war ich wütend, hab mich aber beherrscht und nur gesagt: „Ok, passt.“ Eingedenk der Worte von Juul – Kinder brauchen klare Ansagen. Eine klare Ansage war das ja nicht, es war eine Frage.

Die Reaktion meines Enkels war mehr als interessant: Er hat mich mit großen Augen angeschaut. Ich fing an wegzuräumen und plötzlich half er mir. Wir haben nicht weiter darüber gesprochen.

Das nächste Mal, als ich etwas von ihm wollte, hab ich klar gesagt: „Bitte, trag das Glas in die Küche.“ Dies war eine klare Ansage, dass ich etwas von ihm wollte. Ich glaube, er wusste nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte und hat ein bisschen gezögert. Ich habe aber nichts weiter gesagt und machte meine Arbeit weiter. Er hat das Glas genommen und in die Küche gebracht. Ich habe danke gesagt, und damit war’s erledigt.

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