Der Meraner Höhenweg feiert sein 30-jähriges Bestehen
Bei der Einweihungsfeier am 30.06.1985 in Katharinaberg wurde die Fertigstellung des Meraner Höhenweges besiegelt. Dieser Höhenweg, der auf seiner Gesamtlänge von etwa 100 km mit der Markierung Nr. 24 gekennzeichnet ist, bildet eine spannende und außergewöhnliche Verbindung zwischen Wanderung und Bergtour in der Umrundung des Naturparkes der Texelgruppe. Bei seiner Planung und Erbauung wurden zum Großteil vorhandene historische Wege, die bereits Jahrhunderte lang von den Bergbauern benutzt worden waren, eingebunden und zu einer einzigen Wegstrecke verbunden.
Der Wegabschnitt im Norden – von Katharinaberg bis nach Pfelders – erfordert körperliche Kondition für hochalpine Touren, während die Wege im Süden auch von weniger geübten Wanderern genussvoll begangen werden können. Der gesamte Meraner Höhenweg ist von Ende Juni bis Oktober begehbar. Der Weg im Süden und Osten ist auch in der Übergangszeit meistens schneefrei und eignet sich außerdem für Tagesausflüge.
Helmuth Ellmenreich († 2002), damals erster Vorsitzender der Sektion Meran im Alpenverein Südtirol sowie Robert Schönweger, Wege- und Markierungswart, waren die treibenden Kräfte bei der Errichtung: Der Höhenweg sollte nicht nur die einmaligen Naturschönheiten erschließen, sondern auch ein Freundschaftsband von Hof zu Hof, von Gemeinde zu Gemeinde und von Tal zu Tal knüpfen.
Zum 30-jährigen Jubiläum am 30. Juni 2015 wurde die neue, offizielle Homepage des Meraner Höhenweges freigeschaltet. Dieser Internetauftritt bietet – neben atemberaubenden Aufnahmen – einen professionell bestückten Serviceteil sowie einen Informationsdienst über E-Mail und weitere soziale Netzwerke. Die neue Website ist überdies auf die Bildschirmformate mobiler Empfangsgeräte ausgerichtet. Spannend und informativ ist auch der virtuelle Höhenflug über die gesamte Wegstrecke mit Detailinformationen und Tourensteckbriefen von mehr als 130 Gipfelzielen im Bereich dieses außergewöhnlichen und spektakulären Wanderweges: www.meraner-hoehenweg.com
Nach rund 10-jähriger Bautätigkeit konnte am 30. Juni 1985 in Katharinaberg der Bergwanderweg als „Freundschaftsband von Hof zu Hof, von Gemeinde zu Gemeinde, von Tal zu Tal“ feierlich eröffnet werden.
Der Meraner Höhenweg versinnbildlicht die Vision einiger engagierter Bergsteiger der Sektion Meran des Alpenvereins Südtirols und konnte Dank der Unterstützung der Gemeindeverwaltungen und der örtlichen Tourismusorganisationen, aber vor allem durch die konstruktive Mithilfe der Bergbauern, Grundeigentümer und Berggasthöfe realisiert werden.
Der Meraner Kaufmann Helmuth Ellmenreich wurde 1963 zum ersten Vorsitzenden der AVS-Sektion Meran gewählt. Er griff die Idee des Wegewartes Oswald Wallnöfer auf, an der Südseite der Texelgruppe einen Panoramahöhenweg mit Panoramablick auf Meran und das Burggrafenamt anzulegen.
Schon im Jahre 1959 hatte die AVS-Jugend der Sektion Meran einen Steig vom Hochganghaus nach Nassereith errichtet und 1960 wurde die anspruchsvolle Trasse des „Franz-Huber-Weges” ausgebaut, welche nach dem ersten Vorsitzenden der im Jahr 1946 neu gegründeten AVS-Sektion Meran benannt worden ist. Der Bau dieses Wegstückes nahm einige Jahre in Anspruch.
Erst ab Mitte der 60er-Jahre wurde das Teilstück von Longfall zum Talbauer angelegt, welches von Longfall zu den Muthöfen „Talbauer“ und „Hochmut“ und über Leiteralm, Hochganghaus, Nassereith und Gigglberg einen durchgehenden Weg schuf. Für diese Strecke schlug Helmuth Ellmenreich den Namen „Meraner Höhenweg“ vor.
Im Jahr 1968 wurde Robert Schönweger zum Wege- und Markierungswart der AVS-Sektion Meran berufen. Die Planung und Durchführung weiterer Wegeprojekte wurde durch neuen Tatendrang und den Schwung der Begeisterung bereichert. Der neue Wegewart wohnte in direkter Nachbarschaft zu Helmuth Ellmenreich, so dass die beiden Vorstandsmitglieder oft die Möglichkeit hatten, über Wegeprojekte zu diskutieren.
Zwischen Hochmut und der Leiteralm bestand bereits ein sehr schmaler, teilweise überaus exponierter Steig, der nicht ohne Gefahr begehbar war. Durch die Initiative der Sektion Meran wurde dieser Weg im Jahr 1969 von den Tourismusorganisationen Algund und Dorf Tirol und mit der finanziellen Unterstützung von Hans Frieden neu trassiert und gesichert. Somit hatte der erste Teil des Meraner Höhenwegs seine endgültige Wegführung erhalten.
Helmuth Ellmenreich und Robert Schönweger arbeiteten an ihrer Vision weiter: Der bestehende Teil des Höhenwegs sollte nach Westen und Osten verlängert werden, wobei der Weg, soweit möglich, immer auf der Höhe der obersten Berghöfe verlaufen und diese miteinander verbinden sollte. Nach einigen Zweifeln und Zögern freundeten sich die Bergbauern mit der Idee an und erkannten die Chance, vom aufkommenden Tourismus zu profitieren und den Wanderern Kost und Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Es fanden in der Folge zahlreiche Treffen und Gespräche zwischen den Bauern und dem Alpenverein statt.
Die erste Verlängerung erfolgte von Longfall über Gfeis nach Vernuer. Das Teilstück von Longfall nach Gfeis wurde bereits von Hans Prünster, besser bekannt als der „Walde Hans”, angelegt. Nun plante man die jeweiligen Verlängerungen in die westliche und nördliche Richtung, vom Gigglberg über Hochforch zum Schnatzhof sowie von Vernuer bis Magdfeld.