Südtirolpass
Geehrter Herr Widmann,
seit Februar können wir Südtiroler Pendler den neuen Südtirolpass benutzen. Er soll eine Vereinfachung darstellen und tut das laut Infobroschüre wohl auch. Wenn man sich aber weitere Informationen zur Aufladung bzw. der Abrechnung holen möchte, kämpft man gegen Windmühlen, denn niemand scheint zuständig oder informiert zu sein. Ich habe als Pendler auf der Strecke Meran-Bozen den Pass natürlich gleich geordert und fahre nun seit 5 Monaten mit dem neuen Tarifsystem. Da ich Berufspendler bin, habe ich als Zahlungsoption den Bankeinzug gewählt und muss nun feststellen, dass bis heute noch nichts abgebucht wurde. Wie soll ich da meine Ausgaben kalkulieren können? Der neue Pass zeigt mir weder mein Guthaben an, noch informiert er mich genau über die gefahrenen Kilometer. Zeitweise wurde mir durch einen Fehler im System sogar 45 Mio. gefahrene Kilometer angezeigt. Testen Sie ihre Systeme denn nicht, bevor sie eingesetzt werden?
Ein Arbeitskollege von mir, der auch mit dem Südtirolpass fährt und seine Abo aber per Kreditkarte auflädt, wird lediglich auf seinen Kontostand hingewiesen, wenn er unter 10 € rutscht. Eine Aufladung per Kreditkarte dauert bei ihm manchmal bis zu 5 Tage. Der aufgeladene Wert ist zwar „bereits“ nach sechs Stunden sichtbar, aber das kann es wohl nicht sein, oder? Jede Geschäftsabwicklung, die per Kreditkarte abläuft funktioniert bereits seit Jahren sofort und nicht erst irgendwann. Deswegen hat man ja die Kreditkarte.
Es soll eine bewusste Entscheidung gewesen sein, das Bus- und Bahnangebot zu verbessern und dann erst die Fahrpreise anzupassen. Warum hängt dann bitte jeden Montag ein Wagon zu wenig am Zug, sodass Pendler die nach Bozen fahren wollen, stehen müssen oder manchmal gar nicht in den Zug reinkommen? Der erforderliche zusätzliche Wagon wird oft erst am Dienstag angehängt. Kennen die Mitarbeiter der Bahn denn die Wochentage und deren Bedeutung nicht?
Außerdem finde ich es keine Verbesserung, wenn der 6.35 Uhr-Zug um 6.45 Uhr immer noch nicht abfährt. In dem Fall muss ich nach Hause gehen und mit dem Wagen zur Arbeit fahren, um nicht zu spät zu kommen, denn man wird am Bahnsteig nicht über Grund und Dauer der Verzögerung informiert.