Die Büschelblume
Phacelia tanacetifolia Benth.
Lesezeit: 2 minIm Herbst 2021 von Dr. Wilhelm Mair
Zur Gemeinderatswahl hatten die wahlwerbenden Parteien kleine Geschenke verteilt, die Grünen der Liste Paul Rösch z.B. Samen der Büschelblume, Phacelia (tanacetifolia). Diese hübsche Pflanze sieht man immer häufiger in Gärten, Äckern und Wiesen. Sie ist wegen der hohen Nektar- und Pollenproduktion eine gute Bienenweide. Auch wird sie in Wiesen zur Gründüngung und daraus folgenden Ertragssteigerung kultiviert (könnte man übertragen auf den gewünschten Stimmen-Zugewinn).
Die Büschelblume, auch Rainfarnblättrige Phazelie, Büschelschön und Bienenfreund genannt, gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) mit der Unterfamilie Wasserblattgewächse (Hydrophyllaceae) und stammt von Kalifornien bis Mexico; in Europa wurde sie eingeschleppt. Der Gattungsname leitet sich vom griechischen φάκελος = Büschel ab. Die Artbezeichnung bezieht sich auf die Form der Blätter: tanacetum = Gattungsname des Rainfarns.
Aus einem dichten Wurzelwerk erhebt sich ein 20-60 cm langer, rauhaariger Stängel, der sich im oberen Teil teilt. Die unpaarig gefiederten Blätter tragen feingliedrige Teilblätter und sind den Blättern des Gemeinen Rainfarns (Tanacetum vulgare L.) sehr ähnlich. An den Haupt- und Seitensprossen befinden sich endständig die einseitswendigen Blütenstände, die vor dem Aufblühen spiralig eingerollt sind. Die Einzelblüte trägt eine bis 1 cm große, glockenförmige, weiß bis hellblau und violett-blau gefärbte Blütenkrone, die von den fünf lila Staubblättern weit überragt wird. Die Früchte sind zweifächerige, behaarte Kapseln. Als sommerblühende Zierpflanze wird sie in Staudenbeeten angepflanzt, doch noch Mitte Oktober konnte ich die blühende Pflanze am Rande eines Bio-Gartens in Algund entdecken. In Äckern und Wiesen ist die Pflanze und ihr verzweigtes Wurzelwerk ein gutes Ausgangsmaterial zur Humusbildung für die Bodenverbesserung.