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Die Quereinsteigerin

Irmgard Windegger, Bio-Winzerin

Lesezeit: 4 min

Im 2021 von Eva Pföstl

Irmgard Windegger
Irmgard Windegger

Ob der Familientradition folgend oder als Quereinsteigerin: den Winzerinnen hängt immer noch ein gewisser Exotenstatus im Kreis der Weinmacher an. Zu Unrecht, denn zum einen haben Frauen zahlenmäßig in den Ausbildungsgängen für Önologie und Weinbautechnik inzwischen fast gleichgezogen – zum anderen haben sie längst bewiesen, dass sie in puncto Sensorik und Weinwissen ihren männlichen Kollegen nicht nachstehen, ja sogar oft eine „Nasenlänge“ voraus sind. Dazu gehört auch Irmgard Windegger.

Selbstbewusst, ehrgeizig und eine leidenschaftliche Weinkennerin – so lässt sich Irmgard Windegger beschreiben. Schon früh entdeckte die Bio-Winzerin ihre Liebe zur Natur. „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und die Freude zur Natur wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Die Leidenschaft meiner Eltern und besonders meiner Großmutter für das Arbeiten mit und in der Natur hat auch auf mich abgefärbt“, erzählt sie lachend. Das ganze Leben hat sie neben ihrer Arbeit als Büroangestellte bei der INPS berufsbegleitende Kurse und Lehrgänge besucht, um ihr Wissen und ihre Kompetenzen im Bereich Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit auszubauen. Dieses breitgefächerte Wissen hat sie in Prissian und nun seit 10 Jahren auch auf dem Zollweghof in Lana mit Franz Pfeifhofer umgesetzt. Beide haben sich seit vielen Jahren dem Umwelt- und Landschaftsschutz verschrieben, betreiben seit Jahrzehnten biologische Landwirtschaft, haben beide einmal den Umweltpreis der Euregio der Regionen Nord- und Südtirol und des Trentino gewonnen – Windegger für ihre Naturerlebniswege und den Einbezug der Kinder in diese Projekte, Pfeifhofer für seinen jahrzehntelangen Einsatz für pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Gemeinsam legen sie den Fokus auf die Weiterentwicklung der biodynamischen Bewirtschaftung, die Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels sowie eine klare Qualitätsausrichtung.

Altes Wissen, neue Wege

Was zunächst als Hobby und Ausgleich zum Alltag begann, ist für Irmgard Windegger seit vier Jahren eine Vollzeitbeschäftigung. Als Quereinsteigerin produziert sie nun ihren eigenen Bio-Wein auf biologisch-dynamischer Grundlage. Hauptaugenmerk und größtes Interesse widmet sie dabei den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (bekannt als PIWI-Sorten). Diese Weintraubensorten, die von Franz Pfeifhofer bereits seit Jahrzehnten am historischen Zollweghof angebaut und teilweise gezüchtet werden, und so gut wie keine Behandlung gegen Pilzkrankheiten benötigen, entsprechen am ehesten der Gesamteinstellung von Irmgard und Franz zur möglichst schonenden und umweltbewussten Bewirtschaftung des Hofes.

Die Winzerin hat klare Vorstellungen, welche Weine sie kreieren will. „Der Grundstein für außergewöhnliche Gewächse wird in den Weingärten gelegt und die Bewirtschaftung der Rebflächen und die Weinbereitung auf biodynamischer Grundlage bringen die Feinheiten des Terroirs sehr gut zur Geltung“, erzählt sie. Die Weine werden in Holzfässern und Tonamphoren ausgebaut. Diese Tonamphoren werden aus Prissianer Lehmerde hergestellt und damit nutzt Irmgard althergebrachte Methoden, die den biodynamischen Anbau am Hof noch ergänzen. „Ich bin nicht interessiert, exzellente Weine ohne Seele zu produzieren. Davon gibt es weltweit schon zuhauf“, betont sie überzeugt. Das Statement drückt viel über die Winzerin aus. Und ihre Worte sind nicht einfach eine plumpe Marketing-Floskel, sie sind gelebte Realität. Die Rebfläche von 3 Hektar bearbeiten Irmgard und Franz so nachhaltig wie möglich und achten penibel auf gesunde, perfekt reife Trauben. Auch die reine Handarbeit im Weinberg passt zu dieser Philosophie. Sie ist allerdings alternativlos, sind die Rebanlagen doch so steil, dass eine maschinelle Bearbeitung ohnehin nicht möglich wäre. „Wir machen keine Kompromisse“, so Irmgard. „Wir haben uns nie von irgendwelchen Modeströmungen leiten lassen“, erklärt sie. Und weiter: „Wir müssen unsere eigene Identität respektieren. Nur dieser Weg kann in einer zunehmend gleichförmigen Weinwelt erfolgreich sein.“ Wie wahr: So ist ihr biologischer Rosè Sekt SWING – ein frisch fruchtiger Sekt, produziert nach der Charmat-Methode – mittlerweile zu einem in ganz Südtirol bekannten, natürlichen Aperitif-Getränk geworden und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Der mit den getrockneten Blütenblättern der Goldmelisse verfeinerte Wein „Melissa gold“ ist ein feiner, verdauungsfördernder Aperitif oder Digestif, entsprungen aus Irmgards Kräuterwissen. Die Bezeichnung „Kräuterwein“ gibt es heute nicht mehr, ist jedoch sehr alt, hat jahrhundertealte Geschichte im deutschsprachigen Kulturraum und reicht zurück bis Hildegard von Bingen. Auch die uralte, autochthone Südtiroler Rebsorte „Fraueler“ hat auf dem Zollweghof überlebt und wird als „PrissLa´“, ein Weißwein-Cuvèe, vermarktet.

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Ausgabe 25/2021
Meraner Stadtanzeiger 25/2021
Di, 21. Dez 2021

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