Das Sprachenzentrum im PBZ Meran - ein Einblick
Die Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund gehört seit Jahren zum vielfältigen Bild der Südtiroler Schule. Die ständig steigenden Einschreibungen ausländischer Kinder und Jugendlicher an unseren Schulen hat in einigen Familien Befürchtungen ausgelöst. Die Angst bestand vor allem darin, dass mit einem wachsenden Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund die Qualität des Unterrichtes leiden könnte.
Um diesen Befürchtungen entgegenzuwirken, hat die Landesregierung 2007 in allen Hauptorten Südtirols Sprachenzentren errichtet. Die Sprachenzentren organisieren nicht nur Integrationsprojekte, sondern wollen durch Information, Unterstützung und Begleitung dazu beitragen, dass die Anwesenheit von Schülern und Schülerinnen ausländischer Herkunft als kulturelle und menschliche Bereicherung erlebt wird.
Das Sprachenzentrum Meran ist ein Bezugspunkt für Kindergärten und Schulen sowohl deutscher als auch italienischer Sprache. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund einen möglichst reibungslosen Einstieg in das Bildungssystem zu ermöglichen. Das Angebot für diesen Prozess ist vielfältig und richtet sich an verschiedene Akteure: Schüler und Schülerinnen, deren Familien und natürlich die Schulen. Ausmaß und Form der Unterstützung sind von Fall zu Fall unterschiedlich, aber dennoch effizient geplant.
Die Familien erhalten Beratung zur Schulwahl, dabei werden die Begabungen, Neigungen und Interessen des Kindes oder Jugendlichen sowie bereits besuchte Schulen im Herkunftsland mitberücksichtigt.
Das Sprachenzentrum nimmt Kontakt mit der Schule auf, organisiert Treffen mit den Eltern und bindet, wenn nötig, auch Sprachmediatoren ein. Die Sprachmediatoren klären die Familien u. a. über die zentrale Rolle der Schule in Südtirol und ihre Bedeutung für das Leben der Kinder und Jugendlichen auf. Gleichzeitig ist man um einen möglichst raschen und zeitlich sinnvollen Einstieg in die Schulwelt bemüht.
Im Mittelpunkt steht das psychophysische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen. Man darf nicht vergessen, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sich von einem Tag auf den anderen mit einer neuen Kultur, Sprache und Lebenswelt auseinandersetzen müssen.
Neu angekommene Schüler und Schülerinnen und solche, die noch nicht lange in unserem Land leben, besuchen Sprachkurse zum Aufbau und zur Erweiterung ihrer Sprachkenntnisse. Für die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule werden diese Sprachkurse in erster Linie während des Unterrichtes organisiert, die Oberschüler/-innen hingegen besuchen diese Sprachkurse am Nachmittag. Oft kommen Oberschüler verschiedener Schulen in einem Kurs zusammen.