Von St. Martin im Kofel nach Schlanders
Im Herbst 2014 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- nach unten: 1040 m
- Gehzeit: 3:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr und Herbst
Anfahrt: Nach Latsch im Vinschgau, am östlichen Ortseingang mit der Seilbahn nach St. Martin im Kofel; Gaststätten an der Tal- und Bergstation der Seilbahn; Parkmöglichkeiten bei der Talstation.
Wegverlauf: Von der Bergstation (1.760 m) in St. Martin im Kofel folgen wir der Höfestraße (Markierung 14) nordwestwärts in das Tal des Tissbaches und gelangen kurz darauf zum Hofschank Egghof (1.677 m, Einkehrmöglichkeit, große Aussichtsterrasse; ab Bergstation 30 Minuten) und zum Gehöft Forra (1.689 m). Nun wandern wir auf schmalem, teilweise ausgesetztem Wiesenweg (Nr. 14) an den beiden verfallenen Höfen Laggar (1.570 m) und Zuckbichl (1.508 m) vorbei quer durch die steilen Hänge, dann hinunter zum Fallerbach und jenseits hinauf zu den Wiesen des Hofes Patsch (1.428 m), der als Sommerhaus verwendet wird. Wir folgen der Forststraße, bis links der Fußweg (Nr. 11) steil abwärtsführt und wir eine Asphaltstraße erreichen. Wir folgen dem Hinweis „Schlanders“, erreichen auf steinigem Fußweg kurz oberhalb des Dorfes eine Weggabelung, wenden uns nach rechts, überqueren im Talgrund den Bach und gelangen über die Elisabethpromenade zur Vinschgauer Straße am Westrand von Schlanders (720 m; ab St. Martin ca. 3 ½ Stunden). Am nahen Kreisverkehr folgen wir der Straße leicht ansteigend zum Bahnhof und kehren mit dem Zug nach Latsch zurück.
Orientierung und Schwierigkeit: Die Wege sind gut markiert und beschildert. Diese Wanderung auf dem aussichtsreichen Vinschgauer Sonnenberg ist eher trittsicheren Gehern vorbehalten. Streckenweise ist aufgrund der Steilheit des Geländes auch Schwindelfreiheit erforderlich.
Beste Zeit: Frühjahr und Herbst
Besonderheiten: In St. Martin im Kofel treffen wir auf zwei Beispiele bemerkenswerter moderner Architektur: die Bergstation der Seilbahn (Arch. Gapp) und das Rizzi-Turm-Chalet (Arch. Tscholl).
Die in den Hang gebaute Wallfahrtskirche zum Hl. Martin wurde wahrscheinlich über einem heidnischen Höhlenheiligtum errichtet und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Martinsstatue steht heute noch in einer natürlichen Felshöhle; daher ist auch die einzig richtige Bezeichnung St. Martin im Kofel. Von St. Martin, diesem sehr hoch am Steilhang des Sonnenberges gelegenen Weiler, und vom Wanderweg genießen wir eine ganz besonders schöne Aussicht ins Tal und zur Ortlergruppe. Die extrem steilen Hänge führen uns das beschwerliche Leben und Arbeiten der Bergbauern eindringlich vor Augen. Die verfallenen Höfe Laggar und Zuckbichl wurden im 13. Jahrhundert das erste Mal erwähnt, gehörten ursprünglich wahrscheinlich zu einer Bergknappensiedlung (Erzabbau bis ins 16. Jh.) und wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgelassen.