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Geheimnisvolles Brugger-Törggele in Mais

Lesezeit: 5 min

Im Herbst 2018 von Dr. Walter Egger

Dieser Artikel erschien vor 5 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
Bruggerhaus beim Abbruch um 1905/06 mit jetziger Plankensteinstraße (Zugang zur Sommerpromenade) - Foto: Mamming Museum Meran
Bruggerhaus beim Abbruch um 1905/06 mit jetziger Plankensteinstraße (Zugang zur Sommerpromenade) - Foto: Mamming Museum Meran

Der Familienname „Torggler“, ursprünglich Hofname, ist im Burggrafenamt weitverzweigt. Der Haus- und Hofname tritt er uns nicht selten in seiner Verkleinerungsform als „Törggele“ entgegen. Hergeleitet von Torggl, der urtümlichen Weinpresse, weist der Name auf betriebenen Weinbau und einträgliche Weinhöfe hin.

Geheimnisvolle Hohlräume

Das Brugger-Törggele verbindet der Benediktiner Topograph Beda Weber mit folgender Begebenheit: „Beim Umbau der Felder stößt man häufig auf Reste alter Gebäude und Leichname und allerlei Gerätschaften. So wurde beim Brugger-Törggele vor mehr als hundert Jahren [um 1740] ein Weingut angelegt. An einer Stelle verschwand die aufgeschüttete Erde über Nacht. Die Arbeitsleute fanden daselbst eine verschlingende Öffnung. Ludwig Freiherr von Mamming prüfte die Tiefe derselben mit zwei bis drei an einander gebundene Latten, und konnte den Grund nicht erreichen. Die Bauern legten eine Steinplatte darüber, und bedeckten sie mit Erde, um das Gut vor weiterem Nachgraben zu sichern. In einem anderen nahen Rebacker [...] entschwand den Arbeitern plötzlich das Stoßeisen aus den Händen, es fiel so tief, dass es nicht mehr zu erreichen war.“

Geheimnisvolle Erscheinung

Hans Matscher, der in Obermais geborene Heimatschriftsteller, erzählt von einer Erscheinung beim Brugger-Törggele, die Anfang des Jahres 1832 viel Aufsehen erregt hat. Kinder sahen dort oft ein schönes Fräulein, das in prächtigem Gewande lautlos einherschwebte und ein goldenes Kästchen in den Händen trug. Es sprach kein Wort, war bald grün, bald rot, bald gelb gekleidet, und winkte den Kindern sehr freundlich zu, dann verschwand es gleich wieder. Viele Meraner und Maiser kamen damals zum Brugger-Törggele, um das geheimnisvolle Wesen zu sehen. Darunter befand sich auch ein Mädchen aus der Stadt. Dieses nahm dem Fräulein das goldene Kästchen ab und sogleich flog eine schneeweiße Taube in Richtung St. Kathrein in der Scharte davon. Die Salige, denn um eine solche Sagengestalt handelt es sich, wurde nie mehr gesehen, denn sie war erlöst.

Wo stand das Brugger-Törggele?

Viele, auch ältere Maiser Bürger wissen auf diese Frage keine Antwort, denn der Name ist aus der allgemeinen Erinnerung verschwunden. Doch wer die Meraner Adressbücher zu Rate zieht, wird sofort fündig. Schon 1884 treffen wir auf den „Bruggertorgglsteig“, der vom Winkelweg beim Mühlbach abzweigt und bis zur damaligen Hagengasse, zum heutigen Finkweg führt. Es handelt sich also um den Steig, der wegen seines Verlaufs entlang des oberen Untermaiser Mühlwaales heute den amtlichen Namen „Waalweg“ trägt. Das Brugger-Törggele stand am Anfang dieses Steiges, laut Katastermappe von 1858 auf Wiesengrund umgeben von Weinäckern und einsam in einer noch unverbauten Landschaft. Verständlich, dass man den Steig nach dem einzigen vorhandenen Gebäude benannt hat. Er behält seinen Namen über Jahrzehnte hinweg; selbst unter dem Faschismus, als alle Straßennamen italianisiert wurden, erscheint er 1933 als „Vicolo Brugger“, sprich Bruggersteig.

Torgglhaus des Bruggerhofes

Die erheblichen Dimensionen der landesüblichen Torggl mit ihrem langen Baum (Hebel) samt Torgglstein machten nicht selten die Unterbringung im Erdgeschoß des bäuerlichen Wohn- oder Wirtschaftsgebäudes unmöglich. Daher wurden abseits der Hofstelle eigene Mauerbauten, die sogenannten Feldtorggeln oder Torgglhäuser, errichtet, die vielfach noch einen Wohnraum miteinschlossen. Genau ein solches Torgglhaus steckt im Brugger-Törggele, das sich die Besitzer des Bruggerhofes in ihrem größten Weinacker hatten erbauen lassen. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des einst begüterten Weinhofes stand an der Stelle des heutigen Plankensteingebäudes zwischen Cavourstraße und Sommerpromenade. Namengebend war die nahe Spitalbrücke, heute Postbrücke. Seit ca. 1700 im Besitz der Familie Mamming wurde der Bruggerhof am damals engen Fahrweg nach Obermais nach dem Tod der letzten Erbin Baronesse Kreszenz von Federspiel im März 1861 versteigert. Noch zu Lebzeiten hatte die edle Wohltäterin das Bruggerhaus samt anstoßendem Weingarten den Armen von Ober- und Untermais vermacht. Die beiden Gemeinden führten im danebenliegenden „Haus auf der Arch“ schon seit 1840 gemeinsam ein eigenes Armenhaus. 1905 kaufte Bauunternehmer Peter Delugan beide Liegenschaften, um darauf das erwähnte monumentale Wohn- und Geschäftshaus namens Plankenstein aufführen zu lassen.

Den sogenannten Torgglacker, zu dem auch das Brugger-Törggele gehört, ersteigerte 1861 hingegen Peter Giggenbacher, gewesener Katzensteiner in Freiberg, um das Meistbot von 5640 Gulden; er wandelte den ehemaligen Torgglraum zu einem kleinen Stall und Stadel um und baute die Behausung zur Wohnung für seine Familie aus.

Villa Planitz und Villa Rubinstein

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Fr, 02. Nov 2018

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