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  3. Kosten ist nicht gleich kosten

Kosten ist nicht gleich kosten

Lesezeit: 2 min

Im Herbst 2018 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 5 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Wos koschtn die Keschtn? Dorf i koschtn?“ Auf dem Wochenmarkt kann sich die Kundin der Versuchung des Kastanienbraters nicht entziehen. Zweimal in einem Atemzug nimmt sie das Wort „kosten“ in den Mund, allerdings mit zweierlei Bedeutung. Einmal wird „kosten“ verwendet im Sinne von „wert sein“ oder „zu stehen kommen“; hervorgegangen ist das Wort aus dem lateinischen „constare“, das bereits in der römischen Geschäftssprache so viel wie „feststehen“ und auf die Waage bezogen „zum Stillstand kommen“ besagte. Wenn wir hingegen eine Speise kosten und sie köstlich finden, gebrauchen wir ein „kosten“, das sich auf das lat. „gustare“ in der Bedeutung von „schmecken“, „genießen“ zurückführen lässt. Das „Kostgeld“ beispielsweise, das Geld für den Lebensunterhalt, besteht genau genommen aus den Kosten für die Kost. Woran wir Geschmack oder Gefallen finden, das „goutieren“ wir; auch hier liegt dasselbe lat. „gustare“ zugrunde.

Wörter, die in der Lautgestaltung übereinstimmen, doch ursprünglich nichts miteinander zu tun hatten und somit mehrdeutig sind, werden als „Homonyme“ bezeichnet. Gleichlautende Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung treffen wir mehrfach an. Der „Kiefer“ ist ein Schädelknochen und leitet sich vom mittel­hochdeutschen „kiver“ ab. Die „Kiefer“ ist ein harzreicher Nadelbaum und geht auf das althochdeutsche „kienforha“ zurück.

Dass die gebratenen Tauben nicht ins Maul fliegen, besagt uns eine umgangssprachliche Redensart. Sie geht auf die Fabel vom Schlaraffenland des Dichters Hans Sachs zurück: „Auch fliegen um, das mögt ihr glauben, gebratene Hühner, Gäns' und Tauben; wer sie nicht fängt und ist so faul, dem fliegen sie selbst in das Maul.“ Mit „tauben“ Tauben habe ich es anscheinend zu tun, wenn ich sie mit Klatschen vom Balkon zu verscheuchen suche. Das mittelhochdeutsche „toub“ bedeutete damals nicht nur „gehörlos“, sondern auch „unempfindlich“, „stumpf“. Daher rührt der Ausdruck „Taubnessel“, die zwar der Brennnessel ähnlich ist, aber keine brennenden Hautreizungen verursacht.

Wenn die „Heide“ gleich lautet wie der „Heide“, so liegen bedeutungsmäßig Welten dazwischen. In der Sprache der Bibel werden Nichtjuden als Heiden bezeichnet, als moderne Heiden gelten dem Christentum Fernstehende. Negativ besetzt ist alles, was mit Heiden zu tun hat: Studierende haben bisweilen Heidenangst vor einer Prüfung, ein Heidengeld kostet der Ausbau des Verkehrsnetzes und Heidenlärm lässt unsere Nerven blank liegen. Die „Bremse“ in der Bedeutung „große Stechfliege“ ist eine Ableitung von „brummen“, ist also nach ihrem Fluggeräusch die „Brummende“. Als Hemm­vorrichtung ist die „Bremse“ zurückzuführen auf das mittelniederdeutsche „pramen“, das „pressen“, „drücken“ bedeutete. „Gute Bremsen kosten viel Geld, schlechte unter Umständen das Leben“, bringt es Eckhard Wersel auf den Punkt.

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Fr, 02. Nov 2018

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